Neues vom Pfandbrief

Mehr Transparenz für Benchmark-Pfandbriefe

Wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, hat der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) sein Informationsangebot für Pfandbrief-Investoren erweitert und veröffentlicht auf seiner Internetseite www.pfandbrief.de seit dem 7. Januar börsentäglich die Durchschnitts-Spreads für Pfandbrief-Emissionen ab einem Volumen von 500 Millionen Euro. Aktualisiert werden sie jeweils um 18.15 Uhr. Diese Daten waren bislang nur für das Jumbo-Segment, also Emissionen mit einem Mindestvolumen von einer Milliarde Euro ermittelt und publiziert worden. Indem jetzt auch die sogenannten Benchmark-Emissionen einbezogen werden, will der Verband der wachsenden Bedeutung dieses Marktsegments Rechnung tragen.

Tatsächlich waren zuletzt nur noch sehr wenige Jumbo-Pfandbriefe neu in den Markt gegeben worden. Gründe dafür sind zum einen die schwindende Bedeutung der Kommunalfinanzierung, die einen geringeren Refinanzierungsbedarf über Öffentliche Pfandbriefe zur Folge hat. Zum anderen führen die regulatorischen Vorgaben und das schwierige Kapitalmarktumfeld zu einem vorsichtigeren Hypothekenneugeschäft, sodass auch auf der Refinanzierungsseite der Bedarf an Jumbo-Pfandbriefen sinkt und stattdessen Benchmark-Emissionen bevorzugt werden.

Außerdem senkt der vdp die Restlaufzeitgrenze der einbezogenen Pfandbriefe von zwei Jahren auf ein Jahr. Damit zeigt der Verband nunmehr regelmäßig die Durchschnitts-Spreads von mehr als 100 Pfandbriefen. Die höhere Transparenz war von den Investoren seit Längerem gefordert worden, nachdem zunächst im Zuge der Finanzmarktkrise das Market Making für die Jumbo-Pfandbriefe nicht mehr funktioniert hatte und auch andere Lösungsversuche des Verbandes, wieder mehr Markttransparenz herzustellen, erfolglos blieben.

Die veröffentlichten Spreads sind Durchschnitts-Werte der Mid-Asset-Swap-Spreads gegenüber dem Sechs-Monats-Euribor, also die Renditedifferenz des jeweiligen Pfandbriefs zu diesem Referenzwert. Die indikativen Spreads werden börsentäglich von im Pfandbriefhandel aktiven Banken gemeldet. Die derzeit 15 teilnehmenden Institute gehören zu den größten Pfandbrief-Konsortialbanken am Markt. Dass die Durchschnitts-Spreads möglichst marktnah sind, soll ein statistisches Verfahren und ein Qualitätssicherungsgremium gewährleisten. Red.

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