Rating kurz notiert

Japan macht Moody's nervös

Japan verliert in den Augen von Moody's an Kreditwürdigkeit. Um einen Notch stufte die Ratingagentur die Bonitätsnote des Landes auf "Aa3" herab. Weder die Neubewertung noch ihr Ergebnis waren überraschend, war doch schon Ende Mai dieses Jahres die Überprüfung des Ratings angekündigt worden und zugleich der Ausblick auf "negativ" gesenkt worden. Unerwartet war jedoch für viele Marktteilnehmer der Zeitpunkt der "Urteilsverkündung", wie der Absturz des japanischen Aktienindexes Nikkei nahelegt.

Begründet wird die Entscheidung einerseits mit der scheinbar grenzenlosen Ausweitung der Staatsverschuldung, die von der japanischen Regierung mit 181 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und vom Internationalen Währungsfonds mit 233 Prozent des BIP angegeben wird. Andererseits fehlt eine glaubhafte Strategie, wie dieses Defizit zukünftig wieder zurückgeführt werden soll. Vielmehr bleibt die Neuverschuldung auf einem hohen Niveau.

Seit den 90er Jahren ist es den häufig wechselnden Regierungen nicht gelungen, die wirtschaftliche Stagnation zu beenden. Darüber hinaus strapazieren der Geburtenrückgang und die Alterung der Bevölkerung die sozialen Sicherungssysteme und lassen zugleich die Staatseinnahmen sinken. Zudem entstanden der japanischen Wirtschaft durch das Erdbeben am 11. März dieses Jahres und seine Folgen, vor allem der Tsunami und die Havarie im Kernkraftwerk Fukushima, nachhaltige Belastungen, deren Folgen und Kosten noch nicht beziffert werden können.

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