Rating kurz notiert

Debeka Bausparkasse mit "A3" von Moody's

Erstmals hat Moody's Investors Service für die Debeka Bausparkasse AG, Koblenz, das langfristige Bankdepositenrating von "A3" vergeben. Diese Einschätzung beruht ausschließlich auf dem eigenständigen Kreditprofil der Bausparkasse und lässt eine mögliche Unterstützung durch den Konzern unberücksichtigt. Das Kurzfristrating setzt Moody's auf "Prime-2", während für das Bank-Finanzkraftrating (BFSR) die Note "C" vergeben wurde. Der Ausblick für sämtliche Ratings ist "stabil". Seine Bewertung begründet die Ratingagentur mit dem etablierten Geschäft des Unternehmens als Anbieter von Bausparverträgen und Baufinanzierungen. Zudem wird das zu einem hohen Grad besicherte Kreditbuch und das solide Liquiditäts- und Finanzprofil gewürdigt. Auch die Kapitalausstattung der Bausparkasse wird als angemessen beurteilt.

Als ungünstig wird dagegen von Moody's gewertet, dass die Bausparkasse ein nur auf einer einzigen Produktlinie basierendes Geschäftsmodell hat. Dies macht das Unternehmen für potenzielle Veränderungen der Marktdynamik hochgradig anfällig. In diesem Zusammenhang verweist die Ratingagentur auf den zunehmenden Wettbewerb in der privaten Baufinanzierung durch klassische Privatkundenbanken. Speziell durch ein länger anhaltendes Niedrigzinsumfeld könnten nach Moody's Meinung die Erträge der Bausparkasse belastet werden. Bereits die zum Jahresende 2010 ermittelten Rentabilitätskennzahlen des Unternehmens nennt die Ratingagentur vergleichsweise moderat. Allerdings ist dies dem risikoarmen Geschäftsmodell der Bausparkasse geschuldet, das naturgemäß mit niedrigeren Renditen einhergeht.

Mit 85 Prozent ist die Debeka Lebensversicherungsverein a. G. die Mehrheitseigentümerin der Bausparkasse. Die übrigen 15 Prozent hält die Debeka Allgemeine Versicherung AG. Beide Gesellschaften werden von Moody's nicht geratet. Aufgrund der Eigentümerstruktur ist die Debeka Bausparkasse eng in die Debeka-Gruppe eingebunden, die vor allem im öffentlichen Dienst in Deutschland zu den führenden Anbietern von Lebens- und Krankenversicherungsprodukten zählt. Die Gruppe hat eine Bilanzsumme von rund 70 Milliarden Euro.

Aufgrund der strengen Vorgaben des Bausparkassengesetzes enthält das Kreditbuch der Bausparkasse nur Bauspardarlehen, Vorfinanzierungen und andere wohnwirtschaftliche Immobilienkredite. Besichert sind die Kredite entweder durch Wohnimmobilien, die höchstens zu 80 Prozent beliehen sind, oder durch alternative Formen wie Bauspareinlagen und Kreditversicherungen. Als problematisch zu bezeichnende Kredite hatten zum Jahresende 2010 nur einen Anteil von 1,2 Prozent - eine nach Moody's Einschätzung sehr geringe Quote.

Die Finanzierungsstruktur der Debeka Bausparkasse hat sich in den vergangenen Jahren aus Sicht der Ratingagentur verbessert und wird als widerstandsfähig angesehen. So sank die Abhängigkeit von Interbankenmitteln. Ende 2010 mussten nur noch 13 Prozent des gesamten Finanzierungsbedarfs auf diesem Weg gedeckt werden, während die Kundeneinlagen 83 Prozent ausmachten. Für ihren kurzfristigen Liquiditätsbedarf stützt sich die Bausparkasse auf ein Portfolio aus hoch eingestuften, nicht belasteten, repofähigen Wertpapieren. Zum Jahresende 2010 wies die Bausparkasse unter Anwendung des standardisierten Ansatzes zur Beurteilung des Kreditrisikos eine Kernkapitalquote (Tier 1) von 7,1 Prozent aus. Diese Kapitalausstattung ist nach Moody's mit dem risikoarmen Geschäftsmodell der Bausparkasse vereinbar.

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