Unternehmen und Märkte

Alstria Office: höherer Verlust

Wie bei zahlreichen Immobilien-Aktiengesellschaften stand auch bei der Alstria Office REIT AG, Hamburg, einem von nur drei deutschen Real Estate Investment Trusts, im Jahr 2009 vor allem die Liquiditätssicherung im Fokus. Durch eine selektive Refinanzierung in Höhe von 241 Millionen Euro und die Veräußerung von Objekten im Wert von 226 Millionen Euro hielt das Unternehmen den Loan-to-Value des Konsortialkredits bei 59,8 Prozent und senkte dessen Inanspruchnahme von 1,1 Milliarden Euro auf 651 Millionen Euro. Aktuell verfügt das Unternehmen über Barmittel in Höhe von 50 Millionen Euro, die für den Erwerb von Immobilien eingesetzt werden können. Mit 102,5 Millionen Euro verharrten die Umsatzerlöse im Jahr 2009 nahezu auf dem Stand des Vorjahres, als 102,1 Millionen Euro umgesetzt wurden. Aufgrund der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise sanken die Nettomieteinnahmen von 93,2 auf 92 Millionen Euro. Für 141 Millionen Euro wurden Objekte veräußert. Trotz des Verkaufs von ausschließlich vollvermieteten Immobilien blieb die Leerstandsrate insgesamt mit 5,7 Prozent konstant. Im Vorjahresvergleich stiegen die Like-for-Like-Mieten (also der Vergleich von identischen Objekten) um 1,4 Prozent. Aufgrund der höheren Finanzierungskosten ging jedoch das operative Ergebnis (Funds from Operations, FFO) um 6,7 Millionen Euro auf 32,7 Millionen Euro zurück.

Im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, die 2009 auch die Immobilienmärkte massiv erfasste, musste das Unternehmen Zinssicherungsinstrumente um 23 Millionen Euro abwerten und auf seinen mit 1,6 Milliarden Euro bewerteten Immobilienbestand Abschreibungen in Höhe von 86 Millionen Euro vornehmen. Von den Wertkorrekturen waren vor allem Objekte mit einem Wert von mehr als 50 Millionen Euro oder Mietvertragslaufzeiten von weniger als zehn Jahren betroffen. Somit verursachten 19 Liegenschaften, die an der Gesamtimmobilienzahl 25 Prozent ausmachen, mehr als 80 Prozent der gesamten Abwertung. Vor allem dadurch weitete sich der Konzernverlust von 56 Millionen Euro auf 79,7 Millionen Euro aus. Zudem sank der Nettosubstanzwert (NAV) um 13,1 Prozent auf 634 Millionen Euro.

Im Jahr 2010 veräußerte das Unternehmen ein in Hamburg gelegenes Immobilienportfolio für insgesamt 84,2 Millionen Euro. Darüber hinaus übernahm die Quantum Immobilien AG im Rahmen eines Joint Ventures mit der Alstria Office REIT AG von dieser für 13,5 Millionen Euro 51 Prozent an der Hamburger Kaisergalerie. Daraufhin führte die Alstria den Konsortialkredit um weitere 28 Millionen Euro zurück. Ferner wurde für den Ankauf von vier Objekten in Hamburg, Essen und Leipzig eine neue Kreditvereinbarung in Höhe von 76 Millionen Euro abgeschlossen. Für diesen Kredit wurde ein Festzins in Höhe von 4,62 Prozent vereinbart. Insgesamt belaufen sich die Fremdkapitalkosten des Unternehmens damit auf 4,3 Prozent.

Zum Jahresende 2009 lag die Eigenkapitalquote des Unternehmens mit 40,3 Prozent noch unterhalb der im REIT-Gesetz vorgeschriebenen 45 Prozent. Einschließlich der Transaktionen zum Jahresbeginn 2010 und der vorgenommenen Kredittilgungen beziffert das Unternehmen seine Eigenkapitalquote aktuell mit rund 43 Prozent. Um den steuerfreien Status als REIT zu behalten, muss die Alstria die geforderte Eigenkapitalquote bis zum Jahresende 2010 erreicht haben. Der Vorstand zeigte sich zuversichtlich, diese gesetzliche Vorgabe erfüllen zu können. Für das Geschäftsjahr 2010 werden Umsatzerlöse in Höhe von 89 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis (FFO) von 27 Millionen Euro erwartet.

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