Karten-Blickpunkte

Sepa Nur bedingt preiswerter

Die EU-Vorschriften für grenzüberschreitende Zahlungen haben zu erheblichen Preissenkungen für die Verbraucher geführt, meldet die EU-Kommission zufrieden. Die durchschnittlichen Kosten für eine grenzüberschreitende Überweisung seien von 24 Euro vor Inkrafttreten der sogenannten "EU-Preisverordnung" auf 2,50 Euro gesunken, ohne dass - wie befürchtet - die Inlandsüberweisungen gleichzeitig teurer geworden seien. Im Bereich der Kartenzahlungen sieht das aber anders aus.

Die durchschnittlichen Jahresgebühren für Debit- oder Kreditkarten sind mit Ausnahme von Deutschland, Österreich und Italien, wo sie unverändert blieben, und Griechenland, wo sogar ein leichter Rückgang zu verzeichnen war, in allen Ländern des Euro-Raumes zwischen 2001 und 2005 angestiegen, was vermutlich auf den Wegfall des Auslandseinsatzentgelts innerhalb der Euro-Zone und die tendenziell sinkenden Inter-change-Sätze zurückzuführen ist.

Und auch Bargeldabhebungen an fremden Geldautomaten sind für die Verbraucher zumindest in Belgien, Spanien, Italien, Luxemburg und Finnland teurer geworden, was dem Bericht der EU-Kommission zufolge von den Banken ausdrücklich auf die Regulierung zurückgeführt wird.

Die Befürchtungen des deutschen Einzelhandels, auch im Debitbereich könnten die Systemkosten nach Realisierung der Sepa steigen, scheinen insofern nicht ganz unbegründet. Auf die Verbraucherpreise würde das angesichts der Preiskämpfe im Einzelhandel vermutlich nicht durchschlagen und deswegen auch die EU-Kommission nicht weiter stören. Sinnvoll wäre eine solche Entwicklung gleichwohl sicher nicht.Red.

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