Um acht Monate wird nun also das Pilotprojekt zu Girogo in der Region Braunschweig - Hannover - Wolfsburg verlängert. Dann folgt die Evaluierung. Was aber, wenn sich dabei herausstellt, dass auch die kontaktlose Variante der Geldkarte vom Kunden nicht im erhofften Maße angenommen wird?
Dass das Verfahren dann wieder eingestampft und der kontaktlose Chip von den Karten genommen wird, ist kaum zu erwarten - nicht nur, weil die Protagonisten ihre Zufriedenheit mit dem bisherigen Verlauf betonen.
Angesichts der fortschreitenden technischen Entwicklung ist das kontaktlose Bezahlverfahren auf Basis der Geldkarte vielmehr als Weiterentwicklung des bestehenden Systems zu sehen. Mangels Anfangserfolgen wieder allein auf den alten technischen Standard zurückzukehren, der mit der Weiterentwicklung ja gar nicht abgelöst wurde, wäre insofern nicht sinnvoll. Denn wo der Kunde heute noch nicht bereit ist, ein neues Verfahren zu nutzen, wird er es in einigen Jahren möglicherweise sein. Bei neuen Zahlverfahren ist bekanntlich immer ein langer Atem gefragt, wie ihn die Kreditwirtschaft bei der Geldkarte schon hinreichend bewiesen hat.
Alles wieder auf Null zu stellen, wäre vermutlich auch im Hinblick auf den Handel unklug. Zweifellos haben die Akzeptanzpartner der ersten Stunde bei den Investitionen in neue Terminals finanzielle Unterstützung erhalten. Nichtsdestoweniger ist die Einbindung eines neuen Zahlverfahrens in die Systeme immer mit Aufwand verboten. Und die Botschaft, dass solche Verfahren möglicherweise schon nach kurzer Zeit wieder aufgegeben werden, wäre im Hinblick auf künftige Weiterentwicklungen wie die für Ende 2014 geplante Abwicklung von Girocard-Zahlungen mit PIN auf kontaktloser Basis fatal. Red.