Immer häufiger sieht man an Zigarettenautomaten blinkende Dokumentenprüfer, mit deren Hilfe der erforderliche Altersnachweis zum Erwerb von Tabakwaren auch mit Personalausweis erfolgen kann. Die Installation solcher Geräte ist jedoch nach Angaben von Carsten Zenner, dem Geschäftsführer des BDTA Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller e. V, Köln, immer eine standortbezogene Einzelfallentscheidung. Nach wie vor ist die Geldkarte das einzige komplett in der Fläche angebotene Legitimationsmodell und somit die "Lebensversicherung" für den Zigarettenautomaten.
Immer noch unbefriedigend ist gleichwohl die Transaktionsentwicklung. Obwohl alle bundesweit 400 000 Zigarettenautomaten Geldkarte-fähig sind, wird das System nach wie vor nur in geringem Maß als Zahlungsinstrument akzeptiert, wofür Zenner das Grundübel des Systems, nämlich die Notwendigkeit des vorherigen Aufladens und die fehlende Lademöglichkeit am Automaten verantwortlich macht. Die erhofften Umsatzsteigerungen durch den Einsatz der Karte im Zusammenhang mit dem Jugendschutz blieben aus. Auch gemeinsame Werbeaktionen mit der Kreditwirtschaft hätten daran nichts ändern können, so der BDTA. Der Geldkarte-Anteil am Gesamtumsatz der Zigarettenautomaten dümpelt bei etwa drei bis vier Prozent.
Eine Hoffnung immerhin bleibt: Mit der Preisentwicklung und der Anhebung des Packungspreises am Automaten von vier auf fünf Euro wird es Kunden zunehmend schwerer fallen, den Betrag in Münzen zur Hand zu haben. Vielleicht, so der BDTA, kann diese Erfahrung einen größeren Teil der Kundschaft als bisher doch noch dazu bewegen, die Geldkarte nicht nur als Legi-timations-, sondern auch am Bezahlmedium zu nutzen und damit die für Kreditwirtschaft und Automatenbetreiber gleichermaßen unbefriedigende Situation zu verbessern - es sei denn, sie ziehen anderweitig die Konsequenz und kehren dem Automaten den Rücken. Red.