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Debitkarte: Aral: Rückkehr zu ELV

Im Wettbewerb zwischen electronic cash und ELV kannte die Entwicklung in letzter Zeit eigentlich nur eine Richtung: Die Ablösung des unterschriftsbasierten durch das PIN-gestützte Verfahren. Dass dieser Siegeszug von ec-cash durchaus gebremst werden kann, hat nun die Deutsche BP gezeigt. An rund 2 500 Aral-Tankstellen in Deutschland wird seit Ende September 2009 wieder per Unterschrift gezahlt - aus Kostengründen. Bei rund 150 Millionen Kartenzahlungen pro Jahr dürften sich erhebliche Kostenvorteile er geben.

Damit diese nicht durch Rücklastschriften wieder aufgezehrt werden, wurde die Autorisierung der Zahlungen im Lastschriftverfahren auf Easycash übertragen. Die Zahlungen werden aus dem BP-Netz in das von Easycash geroutet und dort unter Abfrage der Sperrdatei (nach Unternehmensangaben ist es die größte in Deutschland) autorisiert. Außerdem nutzt BP den Forderungsankaufservice des Netzbetreibers.

Mit dieser Vereinbarung wird die frisch gebackene Ingenico-Tochter zum ersten externen Autorisierungszentrum für ein fremdes Zahlungsnetz im deutschen Markt. Vor allem aber wird die Front der ELV-Verfechter damit neu gestärkt. BP zeigt damit, dass die Forderung nach einer Senkung der Preise für electronic cash kein bloßes Feilschen ist, sondern dass den Bekundungen der Unzufriedenheit auch Taten folgen.

Der Selbstzufriedenheit der Kreditwirtschaft hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit von electronic cash wird dies einen Stoß ver setzt haben. Der Beweis, dass der Wettbewerb der beiden Systeme in beide Richtungen funktioniert, verstärkt zweifellos den Handlungsdruck. Red.

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