Blickpunkte

Corporate Cards Rückzug der Karte

978 000 Karten hatte die Lufthansa Air plus Servicekarten GmbH, Neu-Isenburg, die nach außen nur noch unter "Lufthansa International" auftritt, Ende 2007 am Markt. Die reine Kartenanzahl gilt dem Unternehmen inzwischen aber "eher als Kosten- denn als Umsatztreiber", so der Geschäftsführungsvorsitzende Patrick Diemer. Denn im Geschäftsreisemarkt, in dem sich Airplus mit seinen Lösungen bewegt, kommt das physische Stück Plastik, bei den Kartengesellschaften so schön "Walking Card" genannt, nur noch für einen geringen Umsatzanteil zum Einsatz, während für den weitaus größten Teil der zent ralen Reisebuchungen die bloße Nummer ausreicht.

5,7 Milliarden Euro Abrechnungsumsatz liefen 2007 über zentrale Abrechnungskonten, sogenannte Company Accounts, 1,5 Milliarden über Corporate Cards, von denen wiederum nur ein Teil auf Personen ausgestellt und wirklich physisch als Kar te eingesetzt wird. Den genauen Umsatzanteil, der tatsächlich noch über das Stück Plastik abgewickelt wird, vermag Airplus nicht zu benennen.

Wenn bei der aktuellen Visa-Untersuchung der EU-Kommission einmal mehr die "Honour-all-cards"-Regel auf dem Spiel steht, kann das Airplus somit vergleichsweise wenig berühren. Ein mögliches Kippen dieser Regel könnte zwar vom Handel dazu genutzt werden, Corporate Cards mit ihren höheren Disagien künftig zurückzuweisen. Da man es zum weitaus überwiegenden Teil jedoch mit Akzeptanten zu tun hat, die voll auf das Geschäftsreisesegment eingestellt sind, sieht Patrick Diemer die Entwicklung hier aber gelassen.

Dass die EU-Kommission bei der Master -card-Entscheidung vom Dezember 2007 die Corporate Cards ausdrücklich ausgenommen hat, wird von Airplus dennoch begrüßt: Anderenfalls hätte sich für die Wettbewerber American Express und Diners Club ein Wettbewerbsvorteil ergeben.

Red.

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