CSR in Banken

Strategie für eine nachhaltige Entwicklung

Bild 11

Nachhaltigkeit ist im Unternehmensleitbild der Stadtsparkasse München verankert und seit ihrer Gründung Teil des öffentlichen Auftrags, betont Ralf Fleischer. Dazu gehört Verantwortung gegenüber Kunden, Mitarbeitern, Umwelt und Gesellschaft. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind vor allem die beiden erstgenannten Bereiche. Seit der Jahrtausendwende hat die Sparkasse daneben ein eigenes Umweltmanagementsystem für den schonenden Ressourcenverbrauch in Gebäuden sowie in Fragen der Mobilität. Zur gesellschaftlichen Verantwortung gehört die Förderung einer bunten Vielfalt in der bayerischen Landeshauptstadt. Und mit Maßnahmen zur Finanzbildung schließt sich der Kreis zur Verantwortung gegenüber Kunden. Red.

Kontinuität und Beständigkeit bestimmen von jeher die Geschäftsstrategie der Stadtsparkasse München. Nachhaltigkeit ist darin fest verankert und ein zentraler Gedanke, der das Handeln bestimmt. Das aktuelle Marktumfeld, mit denen sich Finanzinstitute konfrontiert sehen, zeigt, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit als strategisches Element ist. Zu einer langfristig erfolgreichen Geschäftsentwicklung gehört ein positiver Beitrag zugunsten der Gesellschaft und der Umwelt. Als Anstalt des öffentlichen Rechts erfüllt die Stadtsparkasse München bereits seit ihrer Gründung im Jahr 1824 einen öffentlichen Auftrag, der im Bayerischen Sparkassenrecht festgeschrieben ist. Ihr Ziel ist es, zukunftsorientiert zu handeln und neben ökonomischen auch ökologische und soziale Kriterien in unsere Geschäftsprozesse dauerhaft und zuverlässig zu integrieren.

Das Unternehmensleitbild beschreibt die Verantwortung gegenüber Kunden, Mitarbeitern, der Umwelt sowie der Öffentlichkeit in München. Zu den Kunden werden langfristige Beziehungen aufgebaut. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern engagiert sich die Sparkasse dafür, die Umweltverträglichkeit ihrer Geschäftstätigkeit jährlich zu verbessern. Gleiches gilt für das gesellschaftliche und soziale Engagement. Damit wird ein wichtiger Beitrag dafür geleistet, dass München auch international eine der attraktivsten und lebenswertesten Städte bleibt.

Verantwortung für die Kunden

Anspruch des Hauses ist es, mit einem glaubwürdigen und fairen Miteinander die Basis für das Vertrauen der Kunden und langfristige Kundenbeziehungen zu legen. Der ganzheitliche Beratungsansatz bietet bedarfsorientiert maßgeschneiderte Angebote. So ist die Sparkasse ein aktiver und verlässlicher Finanzpartner und bietet kompetente Rundumberatung an einem Standort. Diese Entwicklung bildet die neue Vertriebsstrategie ab: Sie stärkt die Beratungskompetenz und das Beratungsangebot in den Filialen und macht so räumliche Nähe durch intensivere Kundenbeziehungen spürbar und erlebbar.

Als Filialbank ist die persönliche Beratung das wichtigste Differenzierungsmerkmal gegenüber anderen Kreditinstituten. Die Kunden sind der Mittelpunkt des Handelns. Die Stadtsparkasse München bietet dauerhaft ein Beratungs- und Serviceangebot, hinterfragt sich regelmäßig und hat das Ohr am Markt. Rückmeldungen von Kunden sowie deren Nutzungsverhalten in den Filialen haben gezeigt, dass in den Filialen der Wunsch nach einer vielseitigen Betreuung besteht. Bei komplexeren Anliegen suchen sie das Gespräch, um kompetente Beratung für ihre finanziellen Angelegenheiten zu erhalten.

Für Standardservices erwarten Kunden sichere und leistungsstarke mediale Kanäle, die es ihnen erlauben, ihre Bankgeschäfte unabhängig von Ort und Zeit zu erledigen. Diese Kanäle stellt die Stadtsparkasse München bereit und entwickelt sie permanent weiter. Eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen schafft die Nähe zu den Kunden. Regelmäßig werden Kundenzufriedenheitsbefragungen durchgeführt. Zum Angebot gehören Kundenveranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen, zum Beispiel der Beratertag für Existenzgründer oder der Unternehmertag für Firmenkunden. Außerdem sammelt ein lösungsorientiertes Beschwerdemanagement Kundenimpulse.

Verantwortungsvoller Arbeitgeber

Für ein Dienstleistungsunternehmen sind Mitarbeiter das wertvollste Kapital. Jeder einzelne von ihnen prägt das Gesicht und die Kultur des Unternehmens. Dafür benötigt jeder Angestellte Schlüsselqualifikationen und ein ausgeprägtes Rollenverständnis als Kundenbeziehungsmanager und Markenbotschafter - sowohl nach außen als auch nach innen. Für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sind die Zufriedenheit, Qualifikation und die Identifikation der Mitarbeiter mit der Stadtsparkasse München als Arbeitgeber ausschlaggebend.

Das Haus ist ein verlässlicher Partner für die Mitarbeiter und bietet vielseitige berufliche Entwicklungschancen, ein umfangreiches Angebot an Weiterbildungen, gute Sozialleistungen sowie einen sicheren Arbeitsplatz, indem bei Umstrukturierungen, wie sie auch derzeit durchgeführt werden, auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet wird.

Zur Messung der Mitarbeiterzufriedenheit werden regelmäßige Mitarbeiterumfragen durchgeführt und anhand des international renommierten Organizational-Commitment-Index (OCI) ein Stimmungsbild ermittelt, mit dem Identifikation, Leistungsbereitschaft, Engagement und Führungsqualität gemessen wird.

Umfangreiche Förder- und Weiterbildungsangebote

Für die Aus- und Weiterbildung bietet das eigene Bildungszentrum jährlich rund 400 Fortbildungsseminare an. Den Schwerpunkt bilden dabei fachliche Themen, gefolgt von Vertriebsseminaren und Führungs- beziehungsweise Persönlichkeitsthemen.

Zielgruppengerechte Förderprogramme wie die Vertriebstrainerausbildung, das Potenzialentwicklungsprogramm oder die Führungskräfteentwicklung unterstützen die Qualifizierung von Nachwuchskräften. Eine enge Begleitung durch die Personalabteilung bietet mehr Klarheit und Perspektiven zur Weiterentwicklung.

Über 100 E-Learning-Programme decken bereits zahlreiche Themen der Fortbildung ab. Webinare, also interaktive Seminare, die den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, ihre Fragen direkt vom Arbeitsplatz aus zu stellen, werden ebenfalls stark genutzt.

Um die steigenden Anforderungen an eine effektive Personalarbeit zu bewältigen, wurde 2014 ein neues Personalinformationssystem namens Persis eingeführt. Dieses soll zu mehr Transparenz, Vereinfachung sowie Eindeutigkeit in den personalwirtschaftlichen Prozessen beitragen. Derzeit können Mitarbeiter hier unter anderem auch Seminare buchen. Auszubildende erhalten dort einen detaillierten Überblick zum Ausbildungsverlauf. Durch den sukzessiven Ausbau der Funktionalitäten des Personalinformationssystems wird eine Basis für den potenzialorientierten Einsatz der Mitarbeiter sowie einer zielgerichteten Personalentwicklung geschaffen.

Neben umfangreichen Sozialleistungen stehen Mitarbeitern vielfältige Möglichkeiten für ihre Gesundheit und für die Balance zwischen Beruf und Privatleben zur Verfügung. Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet die Sparkasse zum Beispiel Beurlaubungsmodelle, Kinderbetreuungsangebote in Kinderkrippen, Kinder garten und Hort sowie Teilzeit- und Jobsharing-Modelle an. Vor einigen Jahren wurde ein präventives Gesundheitsmanagement mit vielfältigen Angeboten zur Gesunderhaltung eingeführt. Dieses wird ständig weiterentwickelt.

Umweltmanagementsystem seit dem Jahr 2000

Der Unterhalt von Gebäuden sowie die Geschäftstätigkeit der Sparkasse haben unweigerlich ökologische Folgen. Allerdings sind die zahlreichen Immobilien auch Basis des dichten Filialnetzes und damit Grundlage für die Umsetzung der Kundennähe. Gleichzeitig sehen wir uns für den Erhalt der Lebensqualität in der Region München verantwortlich. Diesen scheinbaren Widerspruch zu lösen, ist eine zentrale Aufgabe im Bereich Umweltmanagement.

Deshalb beschäftigt sich die Stadtsparkasse München seit 1995 mit der umweltverträglichen Gestaltung ihrer Geschäftstätigkeit. Um dies systematisch zu erreichen, wurde bereits im Jahr 2000 ein Umweltmanagementsystem eingeführt, das sich am Gemeinschaftssystem der Europäischen Union für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung, genannt EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) orientiert.

Zunächst wurden die Gebäude mit den größten Umweltauswirkungen ausgewählt. Dies sind die beiden technikintensiven Standorte, das Verwaltungszentrum in der Ungererstraße und das Stammhaus in der Sparkassenstraße. Durch die Bewertung der von diesen Standorten ausgehenden Umweltaspekte ergab sich eine klare Priorität für die anzugehenden Bereiche. Die Vorteile dieser systematischen Herangehensweise zeigen sich deutlich:

- Seit Einführung des Umweltmanagementsystems sanken die Kohlendioxidemissionen an den beiden größten Standorten um knapp 32 Prozent.

- Mittlerweile beziehen über 80 Prozent der Liegenschaften Ökostrom vom örtlichen Stromanbieter, den Stadtwerken München.

- Darüber hinaus wurde das Verwaltungszentrum von der internationalen Organisation LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) als "Green Building" in der höchsten Kategorie Platin ausgezeichnet. Das Gebäude wurde als zweites Bestandsgebäude in München damit zertifiziert. Insbesondere die Themenfelder Nachhaltigkeit des Standorts, effiziente Wassernutzung, Energie/Atmosphäre sowie Energieeffizienz erzielten sehr gute Ergebnisse. Diese Auszeichnung ist eine Bestätigung, dass das Haus mit seinem Engagement auf dem richtigen Weg ist.

Schonender Ressourcenverbrauch und Dienstfahrräder

Grundsätzliches Ziel ist es, bei einem Optimum an Qualität einen möglichst schonenden Ressourcenverbrauch zu erreichen. Da es sich bei den Maßnahmen hauptsächlich um den Rückbau beziehungsweise die Sanierung von großen Kühl- und Heizungsanlagen handelte, waren hohe Investitionen notwendig. Bei der Betreuung von über 100 Standorten konnte die Umsetzung nur schrittweise erfolgen, indem die Anlagen soweit möglich sukzessive zurückgebaut oder durch energieeffizientere Anlagen ersetzt wurden.

Für einen kontinuierlich optimalen Betrieb wurde in beiden Gebäuden eigens eine Gebäudeleittechnik eingeführt. Sie schafft Transparenz, um den Verbrauch verursachergerecht ordnen und steuern zu können sowie mögliche Einsparpotenziale schnell zu erkennen. Die Beleuchtung wird ebenfalls in Abhängigkeit von den Außenlichtverhältnissen sowie den Bürozeiten gesteuert. Eine Umstellung auf LED erfolgte im Stammhaus in der Sparkassenstraße im letzten Jahr.

Der Bereich IT setzt neben dem Einsatz energiesparender Hardwaretechnologie, sogenannter Green IT, zusätzlich auf Virtualisierungstechnologien.

Ein weiterer Bereich, in dem auf ökologische Kriterien geachtet wird, ist die Casino-Verpflegung an den großen Standorten. Hier werden überwiegend frische Lebensmittel aus der Region verwendet. Neben den ökologischen Aspekten wie der Minderung der CO2-Emission durch die kürzeren Anfahrtswege waren vor allem Gesundheitsaspekte sowie die Unterstützung lokaler Betriebe durch den Einkauf das Anliegen.

Mit der Teilnahme am Förderprogramm "Betriebliches Mobilitätsmanagement" der Landeshauptstadt München wurden viele Themen auf den Weg gebracht. Zum einen wurde als Pilot ein E-Smart im Fahrzeugpool angeschafft, der sich einer hohen Akzeptanz erfreut. Ladestationen befinden sich an den beiden großen Standorten. Andererseits wurden für das Verwaltungszentrum Dienstfahrräder angeschafft. Eine Fahrrad-Reparaturwerkstatt ist dort ebenfalls eingerichtet. Eine eigens erstellte Mobilitätsseite im Intranet soll das Bewusstsein bei den Mitarbeitern stärken. Hier finden sich viele Informationen zu allen Mobilitätsaspekten des Hauses sowie Tipps und Links für Fahrradfahrer und Fußgänger.

Nachdem die technischen Anlagen weitestgehend auf dem neuesten Stand sind, ist es das Ziel im Bereich Umwelt, die Maßnahmen immer mehr zu verfeinern. Zum Beispiel werden die Mitarbeiter verstärkt durch Aktionen und Informationen für Umweltthemen sensibilisiert und die Digitalisierung vieler Prozesse konsequent vorangetrieben.

Auch Nischenprojekte werden gefördert

Da die öffentliche Hand nicht immer bei Problemen einspringen kann, ist bürgerschaftliches Engagement als unterstützende Hilfe für unsere Gesellschaft wichtig. Ein besonderes Anliegen ist dabei, die bunte Vielfalt in München zu unterstützen. Daher fördert die Stadtsparkasse große und kleine Projekte aus den Bereichen Sport, Bildung, Kultur, Kunst und Soziales.

Ausschlaggebend ist dabei nicht der Bekanntheitsgrad eines Projekts. Denn die Stadtsparkasse München fördert auch Nischenkultur und hilft dabei, neue und innovative Ideen zu etablieren. Mit ihren sechs eigenen Stiftungen, die mit einem Grundstockvermögen von 29 Millionen Euro ausgestattet sind, ist die Stadtsparkasse München stifterisch selbst sehr aktiv.

Finanzbildung für Schüler und Schuldenprävention

Als Finanzdienstleister in der Region liegt dem Haus auch die Bildung zum Thema "Finanzen" am Herzen. Der Schulservice engagiert sich, um bereits jungen Menschen ökonomisches Wissen zu vermitteln. Über diesen Weg werden pro Schuljahr rund 10 000 Schüler persönlich erreicht, über die Zusammenarbeit mit Grundschulen, Mittel-, Real- und Wirtschaftsschulen sowie Gymnasien im Stadtgebiet München.

Auch Schuldenprävention ist Bestandteil der Jugendarbeit. In Zusammenarbeit mit der Schuldnerberatung der Caritas und einem Wirtschaftsjuristen sollen Schüler innerhalb einer fünfwöchigen Projektzeit für den sinnvollen Umgang mit Geld sensibilisiert werden.

Auch das Planspiel Börse vermittelt Wirtschaftswissen und sensibilisiert für Finanzthemen. Es wurde als Projekt der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet. Zehn Wochen lang analysierten die Schüler-Teams der 32. Ausgabe des Börsenspiels im letzten Jahr Aktienkurse und Wirtschaftsnachrichten.

Zum Autor

Ralf Fleischer, Vorsitzender des Vorstands, Stadtsparkasse München, München

Ralf Fleischer , Vorsitzender des Vorstands , Stadtsparkasse München

Weitere Artikelbilder

Noch keine Bewertungen vorhanden


X