Commerzbank

Auf Kurs

Quelle: Wikimedia

Die Commerzbank befindet sich noch immer im Umbruch und das möchte man bei der Großbank auch weiterhin so verstanden wissen. Das gestiegenen Quartalsergebnis von 250 (229) Millionen Euro hatte das man einem gestiegenen sonstigen Ergebnis und einem stark gesunkenen Steueraufwand zu verdanken. Das operative Ergebnis von 289 (330) Millionen Euro sank um 12 Prozent im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum. Ansonsten steht für das Unternehmen nicht so sehr das Ergebnis sondern der Weg dahin im Vordergrund. So gibt Finanzchef Stephan Engels in der Telefonkonferenz zur Vorstellung der Q1-Zahlen als erstes einen kurzen Überblick über die Umsetzung der Strategie Commerzbank 4.0 und wirbt um Verständnis für den Kostendruck. Besonderes Augenmerk legt er auf die Neukundengewinnung. Zum Ende des ersten Quartals 2018 hat die Bank seit Oktober 2016 inzwischen 712 000 Nettoneukunden im Privat- und Unternehmerkundensegment hinzugewonnen und sieht sich damit nach eigener Aussage auf einem guten Weg, um das Ziel von einer Million Nettoneukunden bis Ende des Jahres zu erreichen. Bei den Firmenkunden sei man mit netto 1 000 Neukunden in Q1 und insgesamt 6 500 seit 2016 schon nah am Ziel von 7 000 Neukunden bis Ende 2018.

Doch der Umbau und die Kundengewinnung gehen zulasten der Erträge und erhöhen den Aufwand. Im ersten Quartal blieben die Erträge mit 2,3 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahreswert von 2,39 Milliarden Euro. Der Zinsüberschuss sank minimal um 0,4 Prozent auf 1,045 (1,049) Milliarden Euro. Im Gegensatz dazu brach der Provisionsüberschuss um rund 10 Prozent von 887 Millionen Euro auf 797 Millionen Euro ein. Zur Begründung verweist die Bank auf Änderungen in der Verbuchung und den gefallenen Erträgen im Wertpapiergeschäft. Zudem nahm der Verwaltungsaufwand um 3,8 Prozent auf 1,936 Milliarden Euro zu, was Engels mit planmäßig gesteigerten Investitionen und regulatorischen Belastungen erklärt. Trotzdem befinde man sich weiterhin "entlang des angekündigten Wachstumspfades".

Neben diesen teilweise kurzfristigen Kostenstellen, werden manche Bereiche des Umbaus erst langfristig wirksam, wie der Personalabbau. Die Commerzbank vermeldet den Abbau von rund 400 Vollzeitkräften im ersten Quartal 2018, von 9 600 Vollzeitstellen die bis 2020 die Kosten langfristig senken sollen. 2 300 neue Jobs werden parallel aufgebaut, etwa um die Digitalisierung der Bank voranzutreiben. Die Deutsche Bank als andere deutsche Großbank im Umbau hat ebenfalls einen Personalabbau beziehungsweise -umbau ausgegeben und fängt dabei mit dem Vorstand und der ersten Managementebene an. "Weniger Hierarchie, mehr Teamarbeit - das ist die Devise" lautet dort der neue Leitspruch. Nach drei Verlustjahren in Folge intensiviert das Institut unter seinem neuen Vorstandschef Christian Sewing damit den Sanierungskurs. Der inzwischen abgelöste Vorstandschef John Cryan hatte 2015 schon die Streichung von etwa 9 000 Jobs eingeleitet.

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