Deutsche Leasing

Gewünschter Ergebnislevel erreicht

Den geneigten Leser neugierig zu machen, ist immer wieder ein gern genutztes Mittel des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit. In diesem Sinne arbeitet die Deutsche Leasing (DL) auf dem Cover ihres Geschäftsberichts für das Berichtsjahr 2014/2015 mit der Zahl 99,6, die sie in einem nicht ganz geschlossenen Kreis präsentiert. Beim Aufschlagen der Titelseite gibt es dann die Verdeutlichung. 99,6 Prozent heißt es dort. In kleineren Lettern wird für weitere Aufklärung gesorgt. 99,6 Prozent der Unternehmen in Deutschland zählen zum Mittelstand, der als Rückgrat der deutschen Wirtschaft gewürdigt und dem eine weltweit einzig artige Innovationskraft bescheinigt wird. Genau dieser einzigartige Wirtschaftsfaktor wird als Partner des eigenen Hauses gelobt.

Das Instrument des Leasings, so wird damit einmal mehr deutlich, hat sich hierzulande längst in der Unternehmensfinanzierung etabliert. Gleichwohl fällt es der Branche insgesamt und damit auch der mit Abstand größten Leasinggesellschaft im Sparkassensektor nicht leicht, die in den vergangenen Jahren gewohnten Wachstumsraten zu verteidigen. Denn sowohl die durch deutlich höhere Eigenkapitalquoten des Mittelstandes begünstigte Innenfinanzierung als auch das günstige Umfeld und damit die hohe Bereitschaft zu Sondertilgungen erschweren tendenziell das Neugeschäft. Dennoch konnte die DL für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr, wie schon Anfang des Jahres berichtet, ein um rund 5 Prozent gewachsenes Neugeschäft verbuchen (siehe ZfgK 1-2016). Und auch die nun mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes präsentierten Ergebnisse zeigen Kontinuität. So ist mit dem nahezu unveränderten Jahresüberschuss der Muttergesellschaft Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co KG von 45,4 (45,3) Millionen Euro eine Ausschüttung an die Gesellschafter in Höhe von 35,0 Millionen Euro verbunden. Seit nunmehr vier Jahren, so betont der Vorstandsvorsitzende Kai Ostermann, konnten damit die Ausschüttungen an die rund 400 direkt oder über Beteiligungsgesellschaften beteiligten Sparkassen stabil gehalten werden.

Die Leasingerträge, die aus dem Leasing- und Mietkaufgeschäft sowie aus dem Verkauf von gebrauchten Leasingobjekten resultieren, sind um knapp 6 Prozent oder 233 Millionen Euro auf 4,483 Milliarden Euro gestiegen. Und der Bilanzgewinn wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3 Prozent auf 67,4 (65,4) Millionen Euro. Dass in diesem Zusammenhang die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen überproportional um 6 Prozent auf 328 Millionen Euro angewachsen sind, wird neben den gestiegenen aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie den Niedrigzinsen maßgeblich auf eine deutlich erhöhte Dotierung der Pensionsrücklagen zurückgeführt. Mit einem Plus von 7 Prozent auf 137 (128) Millionen Euro beim Wirtschaftlichen Ergebnis sieht die DL einen dauerhaft angestrebten Ergebnislevel erreicht, um angemessene Ausschüttungen gewährleisten, notwendige Zukunftsinvestitionen stemmen und die ökonomisch für das angestrebte Wachstum erforderliche Eigenkapitalentwicklung erreichen zu können. Der Substanzwert, also der Wert des Eigenkapitals der Deutschen Leasing Gruppe nach Aufdeckung der stillen Reserven, konnte im Berichtsjahr auf 1,793 Milliarden Euro gesteigert werden.

Mit Blick auf das mittlerweile schon zu mehr als der Hälfte abgelaufene Geschäftsjahr 2015/2016 hält Kai Ostermann dank der strategischen Wachstumsfelder Verbund und Ausland im Neugeschäft wiederum ein Plus von 6 bis 7 Prozent für realistisch. Sorgen formuliert er allerdings hinsichtlich der Geldpolitik der EZB. Die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der Niedrigzinspolitik auf die Dotierung der Pensionsrücklagen im eigenen Haus fallen dabei noch unter die wenig erfreuliche Gesamtschau auf den Zustand der Altersvorsorge. Noch gravierender für das Geschäft seiner Gruppe in den kommenden Jahren ist eine andere Befürchtung - nämlich ein erheblicher Bremseffekt auf die Wirtschaft durch einen allgemeinen Vertrauensverlust in die EZB-Politik.

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