Umfrage zum Kreditgeschäft

Im zweiten Quartal 2021 haben die im Rahmen des Bank Lending Survey (BLS) des Eurosystems befragten deutschen Banken erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder ihre Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen im Unternehmenskreditgeschäft gelockert. Auch die Richtlinien und Bedingungen im Bereich der privaten Wohnungsbaukredite und Konsumenten- und sonstigen Kredite wurden gelockert. Darauf verweist die Deutsche Bundesbank. Der Nettoanteil der Banken mit gelockerten Kreditbedingungen (das heißt der Anteil der Banken, die ihre Richtlinien strafften abzüglich des Anteils derjenigen, die ihre Richtlinien lockerten) lag im Unternehmenskreditgeschäft bei minus 3 Prozent nach plus 6 Prozent im Vorquartal. Ferner wurden die Richtlinien für private Wohnungsbaukredite (Nettoanteil von minus 7 Prozent, nach 0 Prozent im Vorquartal) und für die Vergabe von Konsumenten- und sonstigen Krediten gelockert (Nettoanteil von minus 17 Prozent, nach minus 3 Prozent im Vorquartal). Die Banken begründeten die Lockerungen insbesondere mit dem ihrer Einschätzung nach gesunkenen Kreditrisiko und ihrer gestiegenen Risikotoleranz.

Für die kommenden drei Monate planen die Banken bei den Unternehmens- und Wohnungsbaukrediten unter dem Strich jedoch Verschärfungen der Standards. Bei den Konsumenten- und sonstigen Krediten erwarten sie dagegen keine nennenswerten Änderungen. Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten blieb im zweiten Quartal 2021 per saldo konstant.

Die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten und Konsumenten- und sonstigen Krediten nahm laut Aussage der Banken weiter zu. Vor allem das gestiegene Verbrauchervertrauen und das niedrige allgemeine Zinsniveau trugen positiv zu diesem Nachfrageanstieg bei. Für die nächsten drei Monate rechnen die Banken in allen erfragten Kreditsegmenten mit einem weiteren Anstieg der Nachfrage.

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