Jahresabschluss EZB 2017

Quelle: Europäische Zentralbank

 

Laut dem geprüften Jahresabschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) für 2017 erhöhte sich der Jahresüberschuss um 82 Millionen Euro auf 1,275 Milliarden Euro. Dafür waren vor allem höhere Nettozinserträge aus dem US-Dollar-Portfolio und dem Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Progamme - APP) verantwortlich. Der Nettozinsertrag belief sich 2017 auf 1,812 (1,648) Milliarden Euro.

Die Nettozinserträge aus Währungsreserven stiegen aufgrund der höheren Zinserträge aus dem US-Dollar-Portfolio auf 534 (370) Millionen Euro. Infolge der fortgesetzten Wertpapierankäufe erhöhten sich die Nettozinserträge aus dem APP um 140 Millionen Euro auf 575 Millionen Euro. Demgegenüber verringerten sich die Nettozinserträge aus dem Programm für die Wertpapiermärkte (Securities Markets Programme - SMP) durch Tilgungen auf 447 (520) Millionen Euro. Die Zinserträge der EZB aus ihren im SMP-Portfolio gehaltenen griechischen Staatsanleihen beliefen sich auf 154 (185) Millionen Euro. Auf 161 (225) Millionen Euro gesunken sind die realisierten Gewinne aus Finanzoperationen. Der Rückgang der realisierten Nettogewinne ist hauptsächlich auf niedrigere Kursgewinne aus Wertpapieren in US-Dollar zurückzuführen.

Die Abschreibungen beliefen sich auf 105 Millionen Euro (2016: 148 Millionen Euro), vor allem weil bei einer Reihe von Wertpapieren im US-Dollar-Portfolio der Marktwert zurückging, während die entsprechenden Renditen stiegen.

Die den beaufsichtigten Unternehmen auferlegten Gebühren beliefen sich auf 437 (382) Millionen Euro. Sie sollen die Ausgaben der EZB für die Wahrnehmung ihrer Aufsichtsaufgaben decken. Dass sie im Jahr 2017 höher ausfallen, wird vor allem auf Tätigkeiten im Zusammenhang mit der gezielten Überprüfung interner Modelle (Targeted Review of Internal Models - TRIM) und die gestiegene Zahl der in der Bankenaufsicht tätigen Mitarbeiter der EZB zurückgeführt. Die Personalaufwendungen und die sonstigen Verwaltungsaufwendungen stiegen aufgrund der höheren Ausgaben im Zusammenhang mit den Aufsichtsaufgaben der EZB auf 535 (467) beziehungsweise 539 (487) Millionen Euro.

Der Jahresüberschuss der EZB wird an die nationalen Zentralbanken (NZBen) des Euroraums ausgezahlt. Gemäß einem Beschluss des EZB-Rats wurde am 31. Januar 2018 eine Gewinnvorauszahlung in Höhe von 988 Millionen Euro an die NZBen des Euroraums geleistet. Zudem beschloss der EZB-Rat, den verbleibenden Gewinn in Höhe von 287 Millionen Euro am 23. Februar 2018 auszuschütten. Der Gesamtumfang der EZB-Bilanz wuchs um 19 Prozent auf 414 (349) Milliarden Euro. Grund für den Anstieg war nahezu ausschließlich der Erwerb von Wertpapieren im Rahmen des APP.

Die fortgesetzten Wertpapierankäufe im Rahmen des APP führten zu einer Ausweitung der konsolidierten Bilanz des Eurosystems um 22 Prozent auf 4 472 (3 661) Milliarden Euro. Die Bestände des Eurosystems an zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren erhöhten sich um 732 Milliarden Euro auf 2 386 (1 654) Milliarden Euro). Die Bestände der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere stiegen um 754 Milliarden Euro auf 2 286 Milliarden Euro, während die Bestände der im Rahmen der ersten beiden Programme zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen und des SMP erworbenen Wertpapiere aufgrund von Tilgungen um 9 Milliarden Euro beziehungsweise 13 Milliarden Euro zurückgingen.

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