Börsennachrichten Ausgabe 7/2016

Deutsche Börse und London Stock Exchange

Die Deutsche Börse und die London Stock Exchange haben weitere Details zu ihrem geplanten Zusammenschluss veröffentlicht (siehe auch Börsen 5-2016). Dabei wurde bekräftigt, dass die neue Holding-Gesellschaft (UK Top Co) ihren Sitz in Großbritannien haben soll. Die Hauptsitze sollen in Frankfurt und London beibehalten werden. Das einheitliche Leitungsgremium soll paritätisch von London Stock Exchange Group und Deutscher Börse besetzt werden. Die London Stock Exchange plc bleibt beim "one-tier-board"-System. Die Deutsche Börse AG soll weiterhin ein zweistufiges System aus Vorstand und Aufsichtsrat haben. Aus dem Zusammenschluss versprechen sich die Verantwortlichen eine erhebliche Wertsteigerung durch Kostensynergien von 450 Millionen Euro pro Jahr ab dem dritten Jahr nach Vollzug der Transaktion und zudem erhebliches Potenzial für Umsatzsynergien.

Deutsche Börse und Nasdaq: ISE

Die Deutsche Börse AG und Nasdaq, Inc. haben eine Vereinbarung über den Verkauf der International Securities Exchange Holdings, Inc., (ISE) abgeschlossen. ISE ist der Betreiber von drei Aktienoptionsbörsen in den USA. Nasdaq zahlt für die ISE eine Barleistung in Höhe von insgesamt 1,1 Milliarden US-Dollar. Die Vereinbarung beinhaltet nicht die Beteiligungen an Bats Global Markets, Inc. und an Digital Asset Holdings LLC, die im Eigentum der Deutschen Börse verbleiben. Die ISE war bei Erwerb bilanziell dem Eurex-Segment zugeordnet worden. Auf Deutsche Börse-Konzernebene wird ein Veräußerungsgewinn im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet.

Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie Accelerate sollen in der Deutschen Börse tiefgreifende, organisatorische Reformen durchgeführt und die finanziellen Zielvorgaben der Gruppe definiert werden. Das Unternehmen bewertet dabei für alle seine Beteiligungen und für eigene Aktivitäten die (künftige) Position im Wettbewerb, Ertragskraft, die Innovationsfähigkeit sowie den strategischen Nutzen. Dabei verfolgt die Deutsche Börse das Ziel, in allen von ihr betriebenen Geschäftsbereichen die Nummer eins oder zwei zu werden. Dort, wo sie dieses Ziel nicht erreichen kann, werden andere Optionen evaluiert - wie beispielsweise ein Verkauf.

Der für die zweite Jahreshälfte 2016 erwartete Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden. Perella Weinberg Partners LP berät die Deutsche Börse bei der Transaktion. Als Rechtsberater der Deutschen Börse fungiert Allen & Overy.

Deutsche Börse: China Construction Bank

Die Frankfurter Niederlassung der China Construction Bank (CCB) hat von der Gruppe Deutsche Börse die Zulassung als Handelsteilnehmer und Direct-Clearing-Mitglied für die von der Gruppe betriebenen Kassa- und Terminmärkte erhalten. Die Frankfurter Niederlassung der China Construction Bank ist der erste chinesische Direct-Clearing-Teilnehmer bei Eurex Clearing mit Zugang sowohl zum Kassa- als auch zum Terminmarkt. Die Zulassung ermöglicht der CCB zudem die Teilnahme an CEINEX, der China Europe International Exchange.

Gettex: ING-Diba

Seit März können Depot-Kunden der ING-Diba etwa 4 300 Fonds über das Handelssystem Gettex der Bayerischen Börse AG ordern. Der Börsenbetreiber in München zielt darauf ab, die wichtigsten Direktbanken mit ihrem Potenzial an Selbstentscheidern anzubinden. Neben ING-Diba sind DAB Bank, comdirect und Commerzbank an den im vergangenen Jahr gestarteten Börsenplatz angebunden sowie weitere nationale und internationale institutionelle Anleger.

Six: Cornèr Bank AG und Nomura

Die Schweizer Cornèr Bank AG ist neue Emittentin für Strukturierte Produkte an der Six Swiss Exchange. Die Bank wurde 1952 in Lugano gegründet und bietet die Dienstleistungen einer Universalbank an. Besonders spezialisiert hat sich die Bank auf das Private Banking, die Kreditfinanzierung, die Zahlungskarten Visa, Master-Card und Diners Club (Cornèrcard) sowie das Online-Trading (Cornèrtrader).

Zudem listet seit Anfang März mit dem Finanzdienstleister Nomura erstmals ein Emittent mit Hauptsitz in Asien ETFs an der Six. Die dort gehandelten ETFs stehen institutionellen und privaten Anlegern in der Schweiz zur Verfügung.

ECC: ausgeweitetes Strom-Clearing

Das Clearing für die Strom-Spotmärkte im Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Belgien wurde am 31. März 2016 von der APX zur European Commodity Clearing (ECC) überführt. Damit sollen alle von der Epex Spot sowie deren Tochterunternehmen in Zentralwesteuropa (CWE) und dem Vereinigten Königreich betriebenen Strom-Spotmärkte von einem zentralen Clearingsystem profitieren. Bisher hat die APX das Clearing für ihre Märkte selbst erbracht. Die Migration folgt der Ankündigung der Integration der APX und Belpex in die European Power Exchange Epex Spot im April 2015 und ist ein weiterer Schritt zur Harmonisierung der Strom-Spotmärkte in CWE sowie dem Vereinigten Königreich. Die ECC erhält durch diesen Schritt 30 neue Teilnehmer. Diese sollen damit auch Zugang zum europäischen Netzwerk der ECC-Partnerbörsen erhalten.

Epex Spot ist als Mitglied der EEX-Gruppe Teil der Deutschen Börse. Über die Holding HGRT sind europäische Stromübertragungsnetzbetreiber mit 49 Prozent an ihr beteiligt.

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