Friedrich von Metzler ist wahrlich eine Frankfurter Institution. Am 23. April feiert der Privatbankier seinen 75. Geburtstag. Geboren am in Dresden, dem Wohnort seiner Großeltern mütterlicherseits, ging es nach dem Krieg für Fritz mit seinen Eltern und der Schwester Barbara zurück ins zerstörte Frankfurt. Auch vom Metzler’schen Stammsitz an der Ecke Neue Mainzer Straße/Große Gallusstraße standen nur noch Rudimente der Außenwände sowie glücklicherweise der Tresor und die Kassenschalter mit wichtigen Papieren. 1954 wurde der Neubau des Bankhauses an gleicher Stelle fertiggestellt, und fortan wohnte die Familie von Metzler direkt im Firmengebäude.
Für Friedrich von Metzler war schon sehr bald klar, dass er wie sein Vater Albert später selbst in der Bank arbeiten möchte. Nach dem Abitur 1962 machte er daher in Hamburg bei Münchmeyer und Co. seine Ausbildung zum Außenhandelskaufmann und lernte in den folgenden sechs Jahren in Bankhäusern in London, New York, Paris und Düsseldorf das internationale Kapitalmarktgeschäft kennen. 1969 schließlich starte er seine berufliche Karriere im Familienunternehmen und wurde – zusammen mit seinem gleichaltrigen Vetter Christoph, der 1993 früh verstarb – 1971 zum persönlich haftenden Gesellschafter ernannt.
Als nach den Wirtschaftswunderjahren in Deutschland ab den siebziger Jahren auch das Kapitalmarktgeschäft in Schwung kommt, kann das Bankhaus Metzler, mittlerweile seit elf Generationen im ununterbrochenen Familienbesitz, sein traditionelles Know-how gezielt einsetzen und rasch mit dem Markt wachsen. Heute kümmern sich rund 850 Mitarbeiter um das Geschäft mit Aktien, Anleihen und Devisen, die Beratung bei Übernahmen und Fusionen und die Vermögensverwaltung für Unternehmen und Privatpersonen.
„Unsere Unternehmenswerte sind Unabhängigkeit, Unternehmergeist und Menschlichkeit – und wir sind ausschließlich den Interessen unserer Kunden verpflichtet“, damit überzeugt Friedrich von Metzler im Kundenkontakt und baute im Laufe von mittlerweile 49 Dienstjahren das Bankhaus zu einer der ersten Adressen in Deutschland aus. Er nimmt weiterhin Kundentermine und seine Verantwortung als persönlich haftender Gesellschafter engagiert wahr. „Unser Ziel ist es, unsere Kunden über viele Generationen zu betreuen – in ihrem aber auch in unserem Interesse“ so Friedrich von Metzler.
Darüber hinaus hat sich Friedrich von Metzler als engagierter Förderer des Finanzplatzes Frankfurt am Main verdient gemacht. So war er maßgeblich an der Umwandlung der Frankfurter Wertpapierbörse in die Deutsche Börse AG beteiligt. Seit dieser Zeit tritt er unermüdlich für das langfristige Aktiensparen in Deutschland ein, das für ihn heute mehr denn je unerlässlich für eine erfolgreiche Altersvorsorge ist. Grundsätzlich sind ihm der langfristige Vermögenserhalt über Generationen und ein bewusster Umgang mit Risiken wichtig: „Ein Kunde, der den schnellen Profit anstrebt, ist bei uns falsch“, macht er deutlich. So hat es die Familie Metzler seit jeher gehalten, und das Bankhaus konnte daher alle Krisen seit der Gründung des Hauses im Jahre 1674 meistern.
Soziale Verantwortung und Empathie prägen sein Handeln – weit über das Bankgeschäft hinaus: „Als Bankier muss man ein Menschenfreund sein und die Prinzipien des Ehrbaren Kaufmanns beherzigen“, ist er überzeugt – und das nach dem Reputationsverlust der Banken im Zuge der Finanzkrise mehr denn je. 1998 gründete er die Albert und Barbara von Metzler-Stiftung, die vorrangig Projekte für Kinder und Jugendliche fördert: So eröffnet die Initiative „d.eu.tsch“ jungen Europäern neue Berufschancen in Deutschland; und die „Anlaufstelle für straffällig gewordene Frauen“ hilft aus der Haft entlassenen Frauen, sich ein neues Leben aufzubauen. Überdies engagieren sich Familie und Bankhaus vielfältig in Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung, zum Beispiel 1999 mit der Kulturoffensive „1 + 1 = 3“. Mit dieser Matching-Fund-Plus-Formel ließen sich Projekte von knapp 7 Millionen DM in zehn Frankfurter Museen verwirklichen.
Für all dies erhielt Friedrich von Metzler Preise und Ehrungen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, die Ehrenbürgerwürde der Stadt Frankfurt am Main und den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie „Lebenswerk“ – um nur einige zu nennen.
Mitte des Jahres wird der Frankfurter Privatbankier Friedrich von Metzler aus der Geschäftsleitung des Bankhauses Metzler und aus dem Vorstand der Metzler-Holding ausscheiden. Er wird aber dem Unternehmen als persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses erhalten bleiben. Mit Tochter Elena (30) , die in der privaten Vermögensverwaltung arbeitet und Sohn Franz (32), der als Portfoliomanager im Asset Management tätig ist, steht die nächste Generation schon bereit
Friedrich von Metzler freut sich darauf, auf der Basis seiner hervorragenden Kontakte zu wichtigen Entscheidern in Wirtschaft und Politik weiterhin Gesprächs- und Geschäftspartner zusammenzubringen, neue Beziehungen aufzubauen oder bestehende zu festigen – nicht nur zum Nutzen der Bank, sondern auch für wichtige gesellschaftliche und kulturelle Projekte.