Kreditwesen-Weintipp

Weilberg

Die Bodenentwicklung des Weilbergs reicht etwa 23 Millionen Jahre zurück. Ein tropisches Binnenmeer, das die Pfalz und Rheinhessen bedeckte, ließ damals Kalkalgenriffe entstehen. Dieses Gestein verfestigte sich in der folgenden Zeit, und zum Ende des geologischen Erdzeitalters Tertiär (vor zwei Millionen Jahren) war das Gebiet wieder trockenes Festland. Durch die Verwitterung der Gesteine wandelten sich die ursprünglich bräunlichen Eisenoxide zu intensiv rotem Hämatit. Der Oberboden ist mit kalkhaltigem Löss versetzt, der während der Eiszeiten angeweht wurde. Mit 1800 Sonnenscheinstunden im Jahr und mit Durchschnittstemperaturen zwischen neun und zehn Grad sind die klimatischen Bedingungen für den Weinbau optimal.

Die vom Atlantik heranziehenden Wolken regnen sich über dem Pfälzer Wald aus. Deshalb fallen nur knappe 500 bis 600 mm Regen im Jahr. Der schnell erwärmbare Boden des Weilbergs, sein hoher Mineralienanteil und die guten Wasserverhältnisse machen diese Lage zu einem perfekten Standort für die Rieslingrebe. Der fossile Boden mit seinen Mineralien ermöglicht es den Trauben, eine enorme Fruchtigkeit auszubilden und verleiht den Weinen einen opulenten Körper.

In dieser bevorzugten Lage hat das Weingut Pfeffingen seine Parzellen. Im Jahr 1931 erwarb Valentin Schnell das Pfeffinger Anwesen und legte den Grundstock für das Weingut. 1952 übernahmen Tochter Helene und ihr Mann Karl Fuhrmann den Betrieb. Seit 1991 führt ihre Tochter Doris Eymael den Betrieb, seit einigen Jahren unterstützt von ihrem Sohn Jan, der in Geisenheim Weinbau studiert hat.

Da die Parzellen am Weilberg in den 1980er Jahren durch Flurbereinigung neu geordnet wurden, mussten auch die alten Reben weichen. Die Qualität der Weine ließ unmittelbar danach spürbar nach. Mittlerweile sind die neuen Reben wieder im besten Alter und bringen die erwartete Qualität. Der Betrieb zählt mit seinen Großen Gewächsen wieder zur Pfälzer Spitze.

Zusammen bauen Mutter und

Sohn so großartige Weine wie der Weilberg Riesling Großes Gewächs aus dem Jahr 2006 an. Sein Duft zeichnet sich durch Aromen von Quitte und frischen Kräutern aus. Am Gaumen ist er vielfältig, zeigt würzige Komponenten und ist deutlich von der Hefe geprägt. Seine wunderbar integrierte Säure und der kraftvolle und dennoch harmonischelegante Körper zeugen von einem Wein mit großem Potenzial.

Weintipp aus dem Buch: 100 Meisterwerke des Weines - Deutschland

Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag

Noch keine Bewertungen vorhanden


X