Bilanzen

Die Geschäftsentwicklung der Sparda-Banken

Im Berichtsjahr 2008 erhöhte sich die kumulierte Bilanzsumme der zwölf Sparda-Banken auf 55,8 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 3,2 Mrd. Euro beziehungsweise 6,2%. Die positive Volumensentwicklung der eigenen Gruppe wird wie in den Vorjahren auf das hohe Maß an Kundenzufriedenheit zurückgeführt, die, wie in den Vorjahren, in einer einschlägigen Marktstudie bestätigt wurde. Nicht nur in der gesamten bundesdeutschen Bankenlandschaft, sondern auch innerhalb der genossenschaftlichen Gruppe sehen die Sparda-Banken ihre Position im Verlauf der Finanzkrise eher gestärkt.

In der Ertragsrechnung der Gruppe, auf die der Branchenverband in seinem traditionellen Sparda-Report nicht gesondert eingeht, weisen im Berichtsjahr 2008 vier der sechs größten in diesem Heft betrachteten Institute einen Anstieg des Betriebsergebnisses aus. Er resultiert freilich teilweise aus einem mehr oder weniger deutlichen Wachstum der laufenden Erträge sowie bei vier der sechs Institute einer Rückführung der Risikovorsorge.

Per 31. Dezember 2008 erreichte die durchschnittliche Bilanzsumme je Sparda-Bank damit 4,65 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme der kleinsten Sparda-Bank belief sich zum Stichtag auf 1,13 Mrd. Euro; bei der größten erreichte sie einen Wert von 10,19 Mrd. Euro.

Der Blick auf die Aktivseite der Bilanz zeigt ein um 2,4% auf 30,2 (29,5) Mrd. Euro erhöhtes Volumen der Kundenkredite. Maßgeblich beeinflusst sieht der Branchenverband dieses Wachstum durch den Anteil der Neuzusagen bei Wohnbaufinanzierungen am gesamten Kreditgeschäft von 91%. Vom Anteil von 54,25% der gesamten Forderungen an der Bilanzsumme entfallen damit 50,05 Prozentpunkte auf Kredite für den Wohnungsbau und 4,2 Prozentpunkte auf sonstige Kundenforderungen.

Das Volumen der Kundeneinlagen stieg bis im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 4,4% auf 47,0 (45) Mrd. Euro. Gemessen als Anteil an der Bilanzsumme weisen dabei die Sichteinlagen 26,7%, die Termineinlagen 15,1%, die Spareinlagen 42,5% auf. Die Kundeneinlagen insgesamt decken damit 84,3% der Bilanzsumme ab.

Das zusammengefasste Eigenkapital aller Sparda-Banken belief sich zum Stichtag auf 2,0 (1,9) Mrd. Euro, das sind 5,3% mehr als im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote belief sich auf 3,5 (3,6)%.

Mit einem Zuwachs von 108 000 netto konnten die Sparda-Banken 2008 die Zahl der Mitglieder auf über drei Millionen erhöhen. Zum wiederholten Mal in Folge konnten damit mehr als 100 000 neue Mitglieder pro Jahr netto hinzugewonnen werden. Damit ist inzwischen fast jedes fünfte Mitglied einer genossenschaftlichen Bank Mitglied einer Sparda-Bank, so betont der Verband der Sparda-Banken. Von 2000 bis 2008 haben seine Mitglieder bei einem Zuwachs von 1,18 Millionen Mitgliedern im gesamten Finanzverbund allein 1 Million Mitglieder gestellt.

Die Beschäftigtenzahl bei den Sparda-Banken ist im Berichtsjahr stabil geblieben: In den 428 Geschäftsstellen (Geschäftsstellen und zwölf Zentralen) bundesweit wurden zum 31. Dezember des vergangenen Jahres 6 177 Mitarbeiter beschäftigt (plus 52). Für die gesamte Gruppe der Sparda-Banken (weitere Verbundunternehmen sind unter anderem die Sparda-Datenverarbeitung eG und die Sparda-Software GmbH) wird die Zahl der Mitarbeiter zum Jahresultimo auf 6 866 beziffert.

Im laufenden Jahr will die Gruppe das Geschäftsstellennetz punktuell erweitern. Ebenso soll eine Weiterentwicklung der medialen Vertriebswege die Positionierung der Sparda-Banken als Multikanalbanken weiter unterstützen. Das Kundenvolumen pro Mitarbeiter (Mitarbeiterkapazitäten) lag im Geschäftsjahr 2008 bei 15,3 (15,0) Mill. Euro.

Im Vermittlungsgeschäft mit den Kooperationspartnern konnten die Sparda-Banken im Jahr 2008 den Bausparkassen Schwäbisch Hall und BHW ein Bausparvolumen (Vermittlungsvolumen Neugeschäft) von 2,102 Mrd. Euro zuführen. Verglichen mit dem Jahr 2007 (Vermittlungsvolumen 1,787 Mrd. Euro) entspricht dies einem Zuwachs von 17,6% oder 315 Mill. Euro. Gemessen am Gesamtvolumen betrug der Anteil des an die Bausparkasse Schwäbisch Hall vermittelten Bausparvolumens rund 85% oder 1,791 Mrd. Euro; das dem BHW vermittelte Volumen entspricht einem Anteil von 15% oder 311 Mill. Euro.

Die den DEVK Versicherungen zugeführten Versicherungsverträge (LV-Neugeschäft) stiegen im Jahr 2008 um 4,2% auf 49 721 (47 722) Verträge. Das in 2008 dem Kooperationspartner Union Investment Privatfonds GmbH insgesamt von den Sparda-Banken vermittelte Fondsvolumen (Brutto-Neugeschäft) lag bei 1,599 (1,507) Mrd. Euro und übertraf damit den Wert vom Vorjahr um 6,1%. Die Monega KAG als weiterer Partner im Fondsgeschäft stützt aus Sicht des Verbandes zunehmend die positive Entwicklung der Gruppe durch die Bereitstellung von Publikumsfonds. Gesellschafter dieser KAG sind übrigens die DEVK Rückversicherungs- und Beteiligungs-Aktiengesellschaft, Köln, Sparda-Beteiligungs GmbH, Frankfurt am Main, mit jeweils 45% sowie die Sal. Oppenheim jr. & Cie. Kommanditgesellschaft auf Aktien, Köln, mit 10%.

Sparda-Bank Baden-Württemberg

Zweitgrößte genossenschaftliche Primärbank - 400 000 Mitglieder - Zinsüberschuss um 8,1% über dem Vorjahreswert - Provisionsüberschuss um 0,3% gesunken - Verwaltungsaufwendungen um 1,7% reduziert - Teilbetriebsergebnis um 18,9% über dem Vorjahresniveau - Nettoergebnis aus Finanzge schäften mit Swing von minus 5 Mill. Euro - Risikovorsorge um gut 18% aufgestockt - Betriebsergebnis um 1% gesunken deutlich niedrigere Steuerposition Vor zehn Jahren ist die heutige Sparda-Bank Baden-Württemberg eG mit Hauptsitz in Stuttgart aus der Fusion der damaligen Sparda-Banken Karlsruhe und Stuttgart entstanden. Mit einer um 8,6% auf 10,187 Mrd. Euro gewachsenen Bilanzsumme schafft es die Bank im Berichtsjahr 2008 an diesem Volumenskriterium gemessen nicht nur auf den zweiten Rang unter den deutschen Volksbanken- und Raiffeisenbanken. Sondern auch in der Liste der größten deutschen Banken überhaupt rangiert sie damit unter den ersten 80 Instituten. Im Oktober dieses Jahres, auch das ist ein Beleg für die mittlerweile erreichte Größenordnung, hat die Bank ihr 400 000. Mitglied begrüßt.

Die Bilanzbesprechung der sechs größten Sparda-Banken in diesem Heft bezieht sich jeweils auf die Bankabschlüsse. Gesonderte Konzernabschlüsse stellen ohnehin nur vier der sechs Häuser auf. Und diese unterscheiden sich volumensmäßig kaum von den Bankbilanzen. Im Falle der Spar-da-Bank Baden-Württemberg beispielsweise werden im Konzern noch zwei Grundstücksverwaltungsgesellschaften einbezogen.

In der Ertragsrechnung für das Berichtsjahr 2008 verweist die Bank auf die unverändert große Bedeutung des Zinsgeschäftes. Den Anstieg der Zinserträge um 59,6 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr führt sie auf das starke Kreditwachstum, die erhaltenen Zinskompensationszahlungen aus Sicherungsgeschäften sowie einer Sonderausschüttung des hauseigenen Spezialfonds in Zusammenhang mit dessen Auflösung zurück. Gegenüber dem Vorjahr sind aber auch die Zinsaufwendungen um 47,8 Mill. Euro gestiegen. Dieser Mehraufwand resultiert nach Angaben der Bank zum einen "aus dem starken Anstieg der Zinsstrukturkurve", vor allem in den kurz- und mittelfristigen Laufzeitbereichen (inverse Zinsstruktur). Die Ursachen hierfür sieht die Bank wiederum in der anhaltenden Finanzmarktkrise und auch in der Zinspolitik der EZB, die bis Mitte 2008 mit Zinserhöhungen den latenten Inflationsgefahren entgegenwirken wollte. Zum anderen hat das erhöhte Kundeneinlagenvolumen (plus 504,1 Mill. Euro) zu dieser Steigerung geführt. Als Ergebnis insgesamt konnte der Zinsüberschuss im Berichtsjahr um 11,78 Mill. Euro oder 8,1% auf 158,02 Mill. Euro verbessert werden.

Das Provisionsergebnis hat sich im Geschäftsjahr 2008 gegenüber dem Vorjahr 2007 um 0,05 Mill. Euro von 16,30 Mill. Euro auf 16,25 Mill. Euro zurückentwickelt. An die Erfolge des Vorjahres mit den Kooperationspartnern bei der Vermittlung von Produkten im Bereich Bausparen, Versicherungen und Publikumsfonds, so betont die Bank in diesem Zusammenhang, konnte angeknüpft werden. Als Rohertrag weist die Bank 174,27 Mill. Euro aus, ein Plus von 7,2%.

Dass das Teilbetriebsergebnis in noch stärkerem Maße gesteigert werden konnte, liegt an der Rückführung der Verwaltungsaufwendungen um insgesamt 1,7% auf 90,5 Mill. Euro. Einem Rückgang der Personalkosten um 3,1% auf 38,78 Mill. Euro stand dabei ein Anstieg der Sachkosten um 1% auf 49,43 Mill. Euro gegenüber. Die Gesamtverwaltungsaufwandsquote, so die Bank, konnte im Berichtsjahr 2008 von 1,01% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS) auf 0,93% der DBS gesenkt werden. Damit sieht man in Stuttgart das erklärte Ziel, diese Aufwandsquote unter 1% zu senken, erreicht. Die Personalaufwandsquote beläuft sich auf 0,40% der DBS. Die sich aus Sachkosten und Abschreibungen auf Sachanlagen darstellenden "anderen Verwaltungsaufwendungen" sind in 2008 nominal um 0,3 Mill. Euro beziehungsweise 0,6% gesunken. In Relation zu der Durchschnittsbilanzsumme konnte die Quote auf 0,53 (0,57)% der DBS gesenkt werden. Die Cost Income Ratio (CIR) konnte gegenüber dem Vorjahr von 56,6% auf 51,9% reduziert werden. Die wirtschaftliche Eigenkapitalrendite wird von der Bank auf 14,4% beziffert. Als Dividende hat sie der Vertreterversammlung erneut 5,6% vorgeschlagen.

Um rund 1% auf 31,45 (31,78) Mill. Euro zurückgegangen ist bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg das Betriebsergebnis. Das resultiert zum einen aus dem Nettoaufwand aus Finanzgeschäften in Höhe von 3,45 Mill. Euro (was einem Swing von 5,06 Mill. Euro entspricht. Und zum anderen kommt die um 18,2% auf 51,53 Mill. Euro erhöhte Risikovorsorge zum Tragen. Der Steueraufwand wird mit 10,59 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Mill. Euro niedriger ausgewiesen. Das Unternehmenssteuerreformgesetz 2008, mit dem unter anderem auch der Körperschaftsteuertarif von Kapitalgesellschaften von 25% auf 15% herabgesetzt wurde, so schreibt die Bank, führt zu einer steuerlichen Entlastung. Als Jahresüberschuss weist die Bank 17,29 (16,87) Mill. Euro aus.

Der Blick auf die Bilanz zeigt ein deutliches Wachstum des Kundenvolumen (Einlagen und Kredite) um 7,3% auf 16,53 Mrd. Euro. Das Wachstum des Kreditvolumens um 8,2% auf 8,317 Mrd. Euro führt die Bank dabei maßgeblich auf 12 234 neue Verträgen der Wohnbaufinanzierung mit einem Gesamtvolumen von 1,44 Mrd. Euro zurück. Die Kundeneinlagen wuchsen im Berichtsjahr um 6,5% Prozent auf 8,27 Mrd. Euro. Als Hauptzuwächse nennt die Bank Spareinlagen (plus 431,75 Mill. Euro) und Termingeldern (plus 111 Mill. Euro). Damit konnte das Kreditgeschäft aus den Kundeneinlagen refinanziert werden.

Im Vermittlungsgeschäft betrug das Bruttoneugeschäft bei Fonds 234 Mill. Euro. Den Zuwachs von 12% erzielte die Bank in Zusammenarbeit mit Union Investment und Monega. Das an den Kooperationspartner BHW vermittelte Bausparvolumen lag bei 258 Mill. Euro und entspricht einer Zunahme von 12,1%. Im Versicherungsgeschäft gewann die Sparda-Bank für ihren Kooperationspartner DEVK knapp 21 000 neue Kunden.

Personalien: Aufsichtsrat: Lothar Krauß (Vorsitzender), Reinhold Seyfried (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Thomas Renner (Vorsitzender), Erich Bernhard (erster stellvertretender Vorsitzender), Konrad Burk (zweiter stellvertretender Vorsitzender)

Sparda-Bank Südwest

Leichtes Plus bei Zins- und Provisionsüberschuss - Verwaltungsaufwendungen um 2,2% über Vorjahreswert - gruppenweite Werbekampagne - Risikovorsorge um 14,2% zurückgefahren - Jahresüberschuss um 3,3% angestiegen - Bilanzsumme bei 8,09 (7,86) Mrd. Euro - unterdurchschnittlicher Einlagenzuwachs

Im Jahr 2000 aus der Fusion der Sparda-Banken Mainz und Saarbrücken hervorgegangen zählt sich die Sparda-Bank Südwest heute zu den größten und mitgliederstärksten Genossenschaftsbanken Deutschlands. Gute eine halbe Million Kunden betreut sie in Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

In ihrem (hier nicht berücksichtigten) Konzernabschluss für das Jahr 2008 hat die Sparda-Bank neben dem Kreditinstitut selbst die Sparda-Wertpapier-Service GmbH, Mainz, die Sparda-Grundstücksverwal-tungs-Geschäftsführungs GmbH, Saarbrücken, die Sparda-Grundstücks-Service GmbH & Co. KG, Saarbrücken, und die IVV Immobilien Management GmbH i. L., Vallendar, einbezogen. Die Anteile am Gesellschaftskapital der Unternehmen betragen jeweils 100%. Ebenso wurde die IVV Immobilien Verwaltungs- und Vermarktungs GmbH & Co. KG i. L., Vallendar, berücksichtigt. Die Sparda-Bank Südwest eG verfügt bei der Gesellschaft über die Stimmrechtsmehrheit. Außerdem wurde die Sparda-Telefon Service GmbH & Co. KG, St. Ingbert, der Anteil am Gesellschaftskapital beträgt 25%, als assoziiertes Unternehmen gemäß §§ 311, 312 HGB mit dem anteiligen Eigenkapital (at equity) in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung des Instituts weist für das Geschäftsjahr 2008 einen leichten Anstieg des Zinsüberschusses um 1,5% auf 132,1 (130,1) Mill. Euro aus. Ursächlich für diese Entwicklung waren dabei alleine die laufenden Erträge, die sich von 15,0 auf 31,6 Mill. Euro mehr als verdoppelten. Der Saldo des reinen Zinsgeschäfts war währenddessen um 12,7% auf 100,5 (115,1) Mill. Euro rückläufig.

Mit einem Plus von 2,0% auf 16,4 (16,1) Mill. Euro lag der Provisionsüberschuss als zweite, wenn auch ungleich weniger bedeutende Ertragsquelle ebenfalls leicht über dem Vorjahresergebnis. Im Resultat erhöhte sich der Rohertrag des Instituts um 1,6% auf 148,5 (146,2) Mill. Euro. Er setzt sich zu unverändert 89% aus dem Zins- und zu 11% aus dem Provisionsergebnis zusammen.

Die Erhöhung im Sachaufwand um 6,6% auf 42,6 (40,0) Mill. Euro resultiert laut Geschäftsbericht insbesondere aus der Fernsehwerbung, die in der Sparda-Ban-ken-Gruppe erstmals geschaltet wurde, und den Kosten für die neue Kundenzeitung Sparda aktuell. Die Personalkosten waren derweil um 1,7% auf 45,3 (46,1) Mill. Euro rückläufig, wodurch sich bei Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 4,1 (3,9) Mill. Euro die gesamten Verwaltungsaufwendungen um 2,2% auf 92,0 (90,0) Mill. Euro erhöhten.

Nach einem knappen Ertrag von 0,1 Mill. Euro im Vorjahr rutschte das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften im Geschäftsjahr 2008 mit minus 0,6 Mill. Euro ins Negative. Gleichzeitig stieg der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge um gut ein Drittel auf 4,7 (3,4) Mill. Euro an. Die Risikovorsorge wurde um 14,2% auf 24,8 (28,9) Mill. Euro zurückgefahren. Mit 35,8 (30,9) Mill. Euro lag das Betriebsergebnis um 16,1% über dem Vorjahresniveau.

Weil der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge zwar von plus 6,4 auf minus 4,7 Mill. Euro umschwenkte, gleichzeitig aber die Steuerposition mit 10,6 (17,3) Mill. Euro deutlich geringer ausfiel, übertraf der Jahresüberschuss mit 20,6 (20,0) Mill. Euro seinen Vorjahreswert um 3,0%. Er wurde voll als Bilanzgewinn ausgewiesen.

Betrachtet man die Bilanzstruktur der Sparda-Bank Südwest, fällt auf, dass sie bei einem Anstieg der Bilanzsumme um 2,9% auf 8,09 (7,86) Mrd. Euro weniger als alle anderen hier besprochenen Institute Zuwächse bei den Kundeneinlagen ausweist: Mit 1,4% auf 6,12 (6,03) Mrd. Euro fiel der Anstieg deutlich niedriger aus als etwa bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg (plus 6,5%) oder der Sparda-Bank West (plus 5,7%).

Das Aktivgeschäft mit Kunden lag mit plus 0,2% auf 4,85 (4,84) Mrd. Euro fast exakt auf Vorjahresniveau. Mit der moderaten Steigerung des Kreditbestandes sieht man den Rückgang des Jahres 2007, trotz mäßiger Bautätigkeit und hohen Tilgungen und Sondertilgungen von über 523 Mill. Euro, als gestoppt an. Innerhalb des Kreditgeschäftes ist die Wohnbaufinanzierung das wichtigste Geschäftsfeld.

Deutlicher stellt sich die Entwicklung im Interbankengeschäft dar: So weisen die Bankengelder in Höhe von 1,34 nach 1,21 Mrd. Euro die absolut größte Veränderung in der Bilanz auf (plus 130,8 Mill. Euro oder 10,8%) - laut Geschäftsbericht als Ersatz fälliger institutioneller Kundeneinlagen. Den absolut zweitgrößten Anstieg zeigen die Forderungen an Kreditinstitute, die sich um 105,6 Mill. Euro oder 6,9% auf 1,63 (1,52) Mrd. Euro erhöhten. In diesem Aussteuerungsposten der Aktivseite wurden fällige Wertpapiere aus dem Depot A geparkt, wie die Bank erläutert.

Der Bestand an verbrieften Verbindlichkeiten reduzierte sich derweil von 6,7 auf 0,5 Mill. Euro fast vollständig. Die letzte Inhaberschuldverschreibung der Sparda-Bank Südwest ist 2008 fällig gewesen. Der Bestand stellt die noch nicht eingelösten Wertpapiere dar. Weitere Auflagen sollen nicht erfolgen.

Personalien: Aufsichtsrat: Helmut Trierweiler (Vorsitzender seit 25. Juni 2009, erster stellvertretender Vorsitzender ab 25. Juni 2008), Norbert Wolf (Vorsitzender bis 25. Juni 2009), Eugen Roth (erster stellvertretender Vorsitzender bis 25. Juni 2008), Gerd-Uwe Gohr (stellvertretender Vorsitzender seit 25. Juni 2009, vorher zweiter stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Ilmar Schichtel (Vorsitzender), Hans-Jürgen Lüchtenborg (stellvertretender Vorsitzender), Michael Becky, Karin Ipfling, Dr. Claus Leinenbach

Sparda-Bank West

Plus im Zinsgeschäft durch höhere laufende Erträge - Rückgang des reinen Zinssaldos um 13,3% - Minus von 5,6% im Dienstleistungsgeschäft - Verwaltungsaufwendungen leicht gesenkt - Risikovorsorge um ein Drittel zurückgefahren - Jahresüberschuss um 3,8% höher als im Vorjahr - Bilanzsumme bei 6,86 (6,58) Mrd. Euro

Die Wurzeln der Sparda-Bank West reichen bis 1905 zurück. Damals gründeten Eisenbahner in Essen eine Spar- und Darlehenskasse. Ihr Ziel: Jedes Mitglied sollte von guten Spar- und Kreditkonditionen profitieren. Heute besitzt die genossenschaftlich organisierte Bank zwei Tochterunternehmen, die zu 100 Prozent im ebenfalls vorgelegten, hier aber nicht besprochenen Konzernabschluss konsolidiert wurden.

Der Laureus AG Privat Finanz wurde im Jahr 2008 die Erlaubnis zum Erbringen von Finanzdienstleistungen gemäß § 32 Abs. 1 KWG von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erteilt. Das Unternehmen bietet als kleine Private-Banking-Tochter eine ganzheitliche Beratung für vermögende Kunden. Zertifizierte Finanzplaner sollen reiche Privatiers in den Themenbereichen Risikovorsorge, Vermögensanlage und -struktur sowie in Themenbereichen der Vermögensnachfolge unterstützen und individuelle Lösungen entwickeln. Rund 1 800 Kunden berät das Unternehmen nach eigenen Angaben.

Dienstleistungen rund um das Wohneigentum bietet die Sparda-Immobilien GmbH an. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich dabei über fast ganz Nordrhein-Westfalen. Mit der Firma Viantis AG erfolgte im August 2008 die Gründung einer neuen Tochtergesellschaft. Geschäftsziel des in Düsseldorf beheimateten Unternehmens ist es, in Nordrhein-Westfalen privat genutzte Häuser und Wohnungen zu bauen sowie als zusätzliches Geschäftsfeld die Bewertung von Immobilien anzubieten. Anfang 2009 startete die operative Arbeit. Für den Verkauf von Wohnraum sind weiterhin die Makler der Sparda-Immobilien GmbH verantwortlich.

Die Ertragsrechnung der Sparda-Bank West (ohne Konzerngesellschaften) zeigt im Geschäftsjahr 2008 ein um 4,4% angestiegenes Zinsergebnis. Nach 109,3 Mill. Euro im vorangegangenen Jahr verdiente die Düsseldorfer Bank im Berichtsjahr hier 114,1 Mill. Euro. Der Zuwachs ist laut Geschäftsbericht jedoch vor dem Hintergrund bilanzieller Aspekte zu sehen: Aufgrund der Unternehmenssteuerreform und der damit einhergehenden Absenkung der Körperschaftsteuer 2007 hat die Bank Kapital- und Zinserträge aus einem Spezialfonds im Vorjahr nicht realisiert. Daraus resultierten niedrigere Kennzahlen beim Zinsergebnis, beim Teilbetriebsergebnis sowie beim Ergebnis vor Steuern.

Die Sparda-Bank West bietet ihren Kunden Produkte der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der DEVK, von Union Investment und Monega an. Im Jahr 2008 lag das Provisionsergebnis aus dieser Geschäftstätigkeit bei 18,4 Mill. Euro, im Jahr zuvor hatte man ein Provisionsergebnis in Höhe von 19,5 Mill. Euro verbucht. Bei einem laut Geschäftsbericht sehr schwachen Geschäft in den Bereichen Zahlungsverkehr, Depot- und Wertpapierdienstleistungen entspricht der Rückgang um 5,6% in etwa der Entwicklung bei den anderen in dieser Gegenüberstellung besprochenen Instituten.

Um 2,2% auf 43,9 (44,9) Mill. Euro verringerten sich die Personalaufwendungen im Berichtsjahr 2008. Zudem wurden die anderen Verwaltungsaufwendungen leicht um 0,8% auf 45,5 (45,9) Mill. Euro gesenkt. Bei um knapp ein Viertel rückläufigen Abschreibungen auf Sachanlagen von 4,9 (6,4) Mill. Euro ging die Gesamtposition der Verwaltungsaufwendungen um 3,0% auf insgesamt 94,3 (97,2) Mill. Euro zurück. Als Folge blieb die Cost Income Ratio mit 71,2 Prozent zwar unter dem Wert von 2007 (75,5 %), für die Zukunft peilt das genossenschaftliche Institut aber ein deutlich niedrigeres Aufwands-Ertrags-Verhältnis um die 65 Prozent an.

Das Bewertungsergebnis von minus 23,7 nach minus 35,7 Mill. Euro ist nach Angaben der Bank neben der Risikovorsorge zum Kreditgeschäft wesentlich durch die Entwicklung der Kapitalmarktanlagen in Form von Wertpapieren geprägt. Insgesamt belief sich die Risikovorsorge (Position Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Rückstellungen im Kreditgeschäft) auf 29,5 nach 42,5 Mill. Euro und fiel damit im Vergleich zum vorangegangenen Jahr um 30,5% niedriger aus.

Als Folge insbesondere der Verwaltungseinsparungen und der geringeren Vorsorge verdoppelte sich das Betriebsergebnis der Sparda-Bank West von 7,3 auf 15,3 Mill. Euro. Gebremst wurde diese Entwicklung durch einen im Vorjahresvergleich geringeren Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge von 5,5 nach 6,8 Mill. Euro sowie einer deutlich angestiegenen Steuerposition von 7,0 (0,7) Mill. Euro. Insgesamt wurde mit 13,8 nach 13,3 Mill. Euro ein um 3,8% höherer Jahresüberschuss als im Vorjahr ausgewiesen.

Der Blick auf die Bilanz der genossenschaftlichen Bank zeigt, dass das Volumen der bereitgestellten Kredite trotz Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise erhöht wurde: Bei den Baufinanzierungen, die mehr als 90% des Kreditgeschäftes ausmachen, bestanden zum Jahresende mehr offene Zusagen als im Vorjahr, heißt es im Geschäftsbericht. Insgesamt stiegen die Kundenforderungen um 1,2% auf nunmehr 3,35 (3,31) Mrd. Euro an.

Deutlich angehoben wurden derweil die Forderungen an Kreditinstitute: Mit 1,12 (0,79) Mrd. Euro lag das Volumen des Interbanken-Aktivgeschäfts um 41,3% über dem Wert des vorangegangenen Jahres. Eine ähnliche Entwicklung gibt es in dieser Gegenüberstellung auch bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg festzustellen, beim Münchener Institut fiel die Entwicklung sogar noch deutlicher aus.

Um 2,4% wurden im Berichtszeitraum die Wertpapierbestände erhöht, per Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 beliefen sie sich auf 1,96 (1,91) Mrd. Euro. Der Zuwachs ist dabei alleine bei den festverzinslichen Werten zu finden, die Aktienposition lag mit 855,3 (855,0) Mill. Euro weitestgehend auf dem Vorjahresniveau. Mit einem Gesamtvolumen von 6,86 (6,58) Mrd. Euro lag die Bilanzsumme zum Jahresende 2008 um 4,3% über dem Niveau des Vorjahres.

Als regionale Bank für Privatkunden profitierte die Sparda-Bank West von den Entwicklungen im Einlagenbereich. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stiegen dementsprechend um 5,7% auf 6,20 (5,86) Mrd. Euro an. Die Kundeneinlagen flossen dabei bevorzugt in die angebotenen Termingeldprodukte mit überwiegend einjähriger Laufzeit, wie sich dem Geschäftsbericht entnehmen lässt.

Auf der Passivseite der Bilanz sanken im Berichtsjahr dagegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten recht deutlich um 23,1% auf 190,7 (247,9) Mill. Euro ab. Die verbrieften Verbindlichkeiten verringerten sich durch fällig gewordene Inhaberschuldverschreibungen um 2,9% auf 83,7 (86,2) Mill. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Karl-Heinz Zimmermann (Vorsitzender), Bernade Dupré (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Berthold Reinartz (Vorsitzender), Rainer Homberg (stellvertretender Vorsitzender), Jürgen Thurau (stellvertretender Vorsitzender), Martin Recker, Manfred Stevermann, Andreas Lösing (seit 1. Oktober 2009)

Sparda-Bank Berlin

Zinssaldo um 64,16% verringert - laufende Erträge um 22,66% erhöht - Investitionen ins Filialnetz von 3,8 Mill. Euro - Jahresüberschuss etwa auf Vorjahresniveau - deutlich erhöhter Wertpapierbestand - Passivlastigkeit der Bilanz kaum verringert Nach ihrer Bilanzsumme von 6,08 Milliarden Euro am 31. Dezember 2008 ist die Sparda-Bank Berlin zwar nur die viertgrößte der deutschen "Spardas". Mit 462 000 Mitgliedern ist sie aber gleichzeitig die mitgliederstärkste Genossenschaftsbank Deutschlands. Im Jahr 2008 hat sie etwa 16 000 neue Teilhaber gewonnen.

Der Blick auf die Ertragsrechnung des Instituts zeigt einen starken Rückgang des Zinssaldos um 64,16% von 21,81 Mill. Euro im Vorjahr auf 7,82 Mill. Euro im Jahr 2008. Dieser wird von der Bank insbesondere auf die verschärfte Wettbewerbssituation zurückgeführt. Bereits im Vorjahr war die Kennzahl um 35,5% zurückgegangen. Dass sich für den Zinsüberschuss im Berichtsjahr dennoch nur ein überschaubares Minus von 1,22% auf 78,34 (79,31) Mill. Euro ergibt, liegt an den um 22,66% auf 70,52 (57,50) Mill. Euro gesteigerten laufenden Erträgen, hauptsächlich aus Aktien und anderen nicht-festverzinslichen Wertpapieren.

Während sich der Provisionsertrag um 7,29% auf 25,64 (23,90) Mill. Euro erhöhte, steigerten sich die Provisionsaufwendungen des Instituts um 30,35% auf 5,16 (3,96) Mill. Euro. Den starken Zuwachs der Aufwendungen begründet die Sparda-Bank Berlin mit dem ausgeweiteten Vermittlungsgeschäft der Bausparkasse Schwäbisch Hall und freier Vermittler. Aus den Zahlen ergibt sich eine Erhöhung des Provisionsüberschusses um 2,71% auf 20,48 (19,94) Mill. Euro. Von allen sechs analysierten Spardas haben damit die Berliner mit 20,73% den höchsten Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag.

Ihren Bruttoabsatz im Fondsgeschäft hielt die Bank - trotz des negativen Einflusses der Finanzkrise mit 194 (193) Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Im Versicherungsgeschäft wurde das an die DEVK vermittelte Volumen um 51 Prozent beziehungsweise 64 Mill. Euro auf 189 Mill. Euro erhöht. Als den bundesweit größten Zubringer von Neugeschäft unter den Genossenschaftsbanken sieht sich die Sparda-Bank Berlin bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall - bei einer vermittelten Bausparsumme von 384 (283) Mill. Euro.

Während der Rohertrag der Bank im Geschäftsjahr 2008 bei 98,83 (99,25) Mill. Euro stagnierte, wies das Kreditinstitut deutlich gestiegene Kosten aus. Die Personalkosten wuchsen vor allem wegen Neueinstellungen im Zuge von Filialeröffnungen und aufgrund von Tariferhöhungen um 9,55% von 34,34 auf 37,63 Mill. Euro. Der Verwaltungsaufwand stieg um 6,45% auf 39,27 (36,89) Mill. Euro. Investitionen in das Filialnetz und in die Datentechnik beziffert die Bank auf rund 3,8 Mill. Euro. Das Teilbetriebsergebnis belief sich auf 18,18 (23,25) Mill. Euro.

Nachdem die Bank im vergangenen Jahr ihre Risikovorsorge auf Forderungen noch um 11,52 Mill. Euro erhöht hatte, löste sie im Jahr 2008 etwa 2,22 Mill. Euro in dieser GuV-Position auf. Vor allem deshalb ergibt sich ein um 61,88% auf 21,73 (13,43) Mill. Euro gesteigertes Betriebsergebnis. Auf Beteiligungen schrieb die Bank 11,64 Mill. Euro ab, nach 0,04 Mill. Euro im Vorjahr. Ihr Gewinn vor Steuern reduzierte sich demgemäß auf 10,12 (13,39) Mill. Euro, der Jahresüberschuss lag aufgrund einer halbierten Steuerlast bei rund 6,96 (6,68) Mill. Euro.

Nach wie vor zeigt die Analyse der Bilanzstruktur die für Ostdeutschland typischen Merkmale: Zwar dominieren auf der Passivseite die Kundeneinlagen mit 87,09% an der Bilanzsumme recht deutlich, wenn auch im Sparda-Vergleich nicht übermäßig stark. Während bei den übrigen Spardas das Verhältnis von Kundeneinlagen in Prozent der Kundenforderungen zwischen 100 und 200% beträgt, beläuft es sich bei der Sparda-Bank Berlin auf 462,15% nach 448,65% im Vorjahr. Auf der Aktivseite macht der Wertpapierbestand 58,03% der Bilanzsumme aus, an zweiter Stelle folgen die Forderungen an Kunden mit einem Anteil von 18,84%, nahezu gleichauf mit 17,53% liegen die Forderungen an Kreditinstitute. Dabei hat sich die Größe des Wertpapierbestandes 2008 durch Umschichtungen fälliger Forderungen an Kreditinstitute in Wertpapiere und die Anlage hereingenommener Kundengelder sogar noch um 1,042 Mrd. Euro oder 41,89% auf 3,529 (2,487) Mrd. Euro erhöht.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Zell (Vorsitzender); Vorstand: Dieter Hoffmann (Vorsitzender, bis 31. März 2009), Dr. Klaus Eberhardt (Vorsitzender ab 1. April 2009), Dr. Andreas Borschil, Martin Laubisch, Frank Kohler (ab 1. April 2009)

Sparda-Bank München

Fünftgrößte Sparda-Bank Deutschlands - Zins- und Provisionsüberschuss gestiegen - Rohertrag um 3,55% auf 88,01 Mill. Euro erhöht - Verwaltungsaufwendungen auf 61,02 Mill. Euro angewachsen - Teilbetriebsergebnis um 6,3% über dem Vorjahresniveau - Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 16,29% erhöht halbierter Steueraufwand

Im Jahr 2008 hat die Sparda-Bank München ihre Bilanzsumme um 320,7 Mill. Euro oder 7,0% auf 4,89 Mrd. Euro gesteigert, was insbesondere auf den Zuwachs der Kundeneinlagen zurückgeführt wird. Damit hat die Bank in Bezug auf diese Kennzahl ihr Schwesterinstitut in Hessen überholt und befindet sich nun nach ihrer Größe auf Platz fünf der Sparda-Banken in Deutschland.

Nachdem die Münchener im Jahr 2007 ihren Zinsüberschuss gegen den Trend bei den sechs großen Spardas bereits gesteigert hatten, verbuchte die Bank hier für 2008 wiederum ein Plus von 3,74% auf 78,43 (75,61) Mill. Euro. Damit befindet sie sich für das abgelaufene Geschäftsjahr in guter Gesellschaft der Sparda-Banken Baden-Württemberg, Südwest und West, die diesen Posten ebenfalls steigerten.

Der Zuwachs des Zinsüberschusses ist bei der Sparda-Bank München nicht allein dem reinen Zinssaldo zuzuschreiben, der sich um 1,95% auf 66,99 (65,71) Mill. Euro erhöhte, sondern auch den laufenden Erträgen, die um 15,60% auf 11,44 (9,90) Mill. Euro ansteigen.

Auch der Provisionsüberschuss als zweite wichtige Ertragsquelle der Bank erhöhte sich um 2,04% auf 9,58 (9,39) Mill. Euro. Im Vermittlungsgeschäft weist die Münchener Sparda folgende Volumina aus: 52,2 (38,5) Mill. Euro Bausparsumme wurden an die BHW Bausparkasse vergeben, was einem Plus von 35,6% entspricht. Rund 100 Mill. Euro Bausparsumme vermittelte die Genossenschaftsbank an die Bausparkasse Schwäbisch Hall.

Für die DEVK wurden rund 1 800 Lebensversicherungsverträge abgeschlossen sowie 5 800 Neuverträge in der Sachversicherungssparte. Aus Zins- und Provisionsüberschuss der Sparda-Bank München ergibt sich ein um 3,55% auf 88,01 (84,99) Mill. Euro gesteigerter Rohertrag. Das Verhältnis von Zinsüberschuss zu Provisionsüberschuss am Rohertrag belief sich dementsprechend auf 88,95% zu 11,05%.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 2,39% auf 61,02 (59,60) Mill. Euro, wovon die um 7,83% auf 34,49 (31,98) Mill. Euro gestiegenen Personalkosten den Löwenanteil ausmachten. In letztgenannter Position ist ein einmaliger Mehraufwand für die Zuführung zu Rückstellungen für Altersteilzeit in Höhe von 1,66 Mill. Euro enthalten. Dazu kommen gestiegene Aufwendungen für tarifliche und übertarifliche Gehälter und Pensionsanpassungen. Aus Rohertrag und Verwaltungsaufwendungen ergibt sich ein um 6,29 Prozent auf 26,99 (25,39) Mill. Euro gestiegenes Teilbetriebsergebnis.

Neben der Sparda-Bank Baden-Württemberg ist die Sparda in München die einzige der sechs analysierten Banken, die ihre Risikovorsorge im Kreditgeschäft erhöhte - um 16,29% auf 15,05 (12,94) Mill. Euro. Im Betriebsergebnis verzeichnet die Bank ein Minus von 9,79% auf 13,98 (15,50) Mill. Euro.

Der Saldo aus übrigen Erträgen und Aufwendungen in Höhe von minus 5,27 Mill. Euro enthält die Abschreibungen auf Beteiligungen der Bank. Der Gewinn vor Steuern ist dementsprechend von 15,59 Mill. Euro im Vorjahr um 44,06% auf 8,72 Mill. Euro gesunken.

Aus dem von 7,57 Mill. Euro auf 3,53 Mill. Euro etwa halbierten Steueraufwand ergibt sich ein um 35,31% auf 5,19 (8,02) Mill. Euro gesunkener Jahresüberschuss. Ihren Bilanzgewinn weist die Bank mit 5,19 (4,77) Mill. Euro aus, also mit einem Plus von 8,76%, wobei jedoch im vergangenen Jahr 3,25 Mill. Euro in die offenen Rücklagen eingestellt wurden.

Im Berichtsjahr 2007 hatte die Bank ihren Wertpapierbestand deutlich um 20,3% auf 1,23 Mrd. Euro hochgefahren, sodass diese Anlagen einen Anteil von 26,99% an der Bilanzsumme hatten. Dieser wurde 2008 mit einem Wertpapierbestand von 1,12 Mrd. Euro auf 22,96% reduziert. Gleichzeitig verringerte sich auch der Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme zwischen den Jahren 2007 und 2008 von 55,61% auf 52,78%, wobei diese noch immer den größten Aktiv-Posten bildeten.

Währenddessen stieg der Anteil der Interbankengelder auf 21,41% an der Bilanzsumme, im Vorjahr waren es noch 12,51%. Auf der Passiv-Seite der Bilanz dominieren mit einem Anteil von 86,67% an der Bilanzsumme die Kundeneinlagen, Bankengelder verzeichnen einen Anteil von 8,67%.

Personalien: Aufsichtsrat: Siegfried Danninger (Vorsitzender); Vorstand: Helmut Lind (Vorsitzender), Michael Dröge, Ralf Müller, Hermann Busch

Sparda-Bank Hessen

Deutliche Rückgänge im originären Zinsgeschäft - Provisionsüberschuss leicht im Plus - Verwaltungsaufwendungen weitgehend auf Vorjahresniveau um 42,1% zurückgefahrene Risikovorsorge - Jahresüberschuss um mehr als ein Fünftel rückläufig - Bilanzsumme bei 4,67 nach 4,58 Mrd. Euro

Die Geschichte der Sparda-Bank Hessen in den Kerngeschehnissen: Im Jahr 1897 gründeten Mitglieder des Eisenbahnervereins in Kassel die dortige Spar- und Darlehenskasse. In Frankfurt erfolgt die Gründung 1903. Die späteren Sparda-Banken Kassel und Frankfurt schlossen sich schließlich im Jahr 2004 zur heutigen Sparda-Bank Hessen zusammen.

Für das mit dem Kalenderjahr identische Geschäftsjahr 2008 bezieht das genossenschaftliche Institut in seinen - nur unwesentlich vom hier besprochenen Abschluss der Bank selbst abweichenden - Konzernabschluss auch die Tochtergesellschaften Sparda-Direkt Hessen GmbH, Kassel, ICS IT Consulting & Services GmbH, Frankfurt am Main, und Deutsche Privatfinanz AG, Kassel, mit ein. Die Anteile der Sparda-Bank am Kapital dieser Gesellschaften betragen jeweils 100%. Im Jahr 2008 ist die Verschmelzung der ICS IT Consulting & Services GmbH mit der IS Immobilien & Service GmbH und der TaS Transaction Services GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2008 vorgenommen worden.

In der Gewinn- und Verlustrechnung der Bank hat sich der Zinsüberschuss im Jahr 2008 um 11,4% auf 72,5 (81,9) Mill. Euro vermindert. Zwar wurden die laufenden Erträge (insbesondere aus Investmentfonds) um 11,0% auf 25,3 (22,8) Mill. Euro gesteigert. Doch fiel dieser Anstieg zum einen im Vergleich mit den anderen hier besprochenen Instituten recht gering aus. Zum anderen konnte er die Verluste beim reinen Zinssaldo nicht ausgleichen. Letzterer lag mit 47,3 (59,1) Mill. Euro um genau ein Fünftel unter dem Vorjahreswert.

Dagegen wurden die Gewinne aus dem Dienstleistungsgeschäft um etwa 1,4% auf 9,8 (9,6) Mill. Euro gesteigert. Dabei haben erneut die Erträge aus der Vermittlung von Investmentanteilen überproportional zum verbesserten Provisionsüberschuss beigetragen. Aufgrund der gegenüber dem Zinsgeschäft deutlich untergeordneten Rolle reduzierte sich der Rohüberschuss gleichsam um 10,0% auf 82,3 (91,5) Mill. Euro. Letzterer setzt sich zu 88,1 (89,5)% aus den Zins- und zu 11,9 (10,5)% aus den Dienstleistungsgewinnen zusammen - womit die Ertragsstruktur der Sparda-Bank Hessen im Wesentlichen mit denen der anderen hier besprochenen Institute der Gruppe vergleichbar ist.

Um 1,4% auf 23,4 (23,7) Mill. Euro verringerte sich der Personalaufwand des genossenschaftlichen Instituts im Berichtszeitraum. Weil sich gleichzeitig aber die anderen Verwaltungsaufwendungen um 3,0% auf 34,1 (33,1) Mill. Euro erhöhten hier wirkten sich laut Geschäftsbericht insbesondere die Kosten der Modernisierung des Gebäudes der Zentrale im Frankfurter Europaviertel aus - und die Abschreibungen auf Sachanlagen bei einem Gesamtwert von 3,1 (3,2) Mill. Euro nur wenig ins Gewicht fallen, stiegen die gesamten Verwaltungsaufwendungen um insgesamt 0,8% auf 60,6 (60,1) Mill. Euro an.

Das sonstige Ergebnis wurde im Wesentlichen durch Abschreibungen bei den eigenen Wertpapieranlagen aufgrund gestiegener Bonitätsspreads am Geld- und Kapitalmarkt bestimmt, kommentiert die Bank in ihrem Geschäftsbericht. Die Wertberichtungen auf Kundenforderungen haben das sonstige Ergebnis weniger belastet als im Jahr 2007. Insgesamt beliefen sich die Abschreibungen der Risikovorsorge auf 12,2 (21,0) Mill. Euro und lagen damit recht deutlich um 42,1% unter dem Vorjahreswert. Der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge belief sich auf 3,9 (1,2) Mill. Euro und lag damit bei mehr als dem Dreifachen des Niveaus des vorangegangenen Berichtsjahres. Beides wirkte den Verlusten bei den Erträgen und der gestiegenen Kostenbasis entgegen, sodass sich das Betriebsergebnis um 17,0% auf 13,4 (11,4) Mill. Euro erhöhte.

Weil allerdings der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge mit minus 6,2 Mill. Euro das Ergebnis wiederum belastete - im Vorjahr wurde hier eine Nullsumme ausgewiesen -, reduzierte sich der Jahresüberschuss bei einer gesunkenen Steuerposition von 0,4 (2,3) Mill. Euro um mehr als ein Viertel auf 6,7 (9,1) Mill. Euro. Der Blick auf die Bilanzsumme per Geschäftsjahresende 2008 zeigt einen Anstieg um 2,1% gegenüber dem Vorjahr auf 4,67 (4,57) Mrd. Euro. Das Bilanzwachstum der Sparda-Bank Hessen wurde wie auch bei den meisten anderen Instituten der dezentralen Verbünde im Jahr 2008 durch das Passivgeschäft bestimmt: Die Kundeneinlagen erhöhten sich um 82,6 Mill. Euro beziehungsweise 2,0% auf insgesamt 4,21 (4,13) Mrd. Euro - vor allem im zweiten Halbjahr tätigten die Kunden der Genossenschaftsbank ihre Anlagen in klassische Spareinlagen, Termin- und Festgeldanlagen. Die Termineinlagen (Sparda-Termin und Sparda-Capital) erhöhten sich dabei laut Geschäftsbericht um 116,7%. Produkte mit längeren Laufzeiten spielten im abgelaufenen Geschäftsjahr hingegen eine untergeordnete Rolle.

Das Volumen der Kundenforderungen hat sich auf der Aktivseite der Bilanz demgegenüber auf insgesamt 2,13 nach 2,17 Mrd. Euro verringert, was einer Minderung von 1,9% entspricht. Das wichtigste Geschäftsfeld innerhalb des Kreditgeschäfts bleibt laut Geschäftsbericht weiterhin die Wohnbaufinanzierung. Im Interbankengeschäft weist das Institut auf der Aktivseite ausgleichend ein Volumen von 694,2 (603,3) Mrd. Euro aus, was einem Anstieg um 15,1% entspricht.

Der Gesamtbestand an Wertpapieren von 1,59 (1,54) Mrd. Euro wurde um 4,0% bei Aktien (rund ein Drittel der Position) und um 1,7% bei festverzinslichen Werten (rund zwei Drittel der Position) ausgeweitet.

Personalien: Aufsichtsrat: Peter Heist (Vorsitzender), Rupert Bunk (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jürgen Weber (Vorsitzender), Hans-Joachim Hellhake (stellvertretender Vorsitzender), Thomas Werner

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