Börsen

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Nasdaq OMX: Europa-Plattform

Die von der US-amerikanischen Technologiebörse Nasdaq und dem skandinavischen Börsenbetreiber OMX bereits vor ihrer Fusion geplante paneuropäische Aktienhandelsplattform soll im September dieses Jahres starten. Zum Marktantritt werde der "Nasdaq OMX Pan European Market" den Handel in den 300 umsatzstärksten europäischen Blue Chips anbieten. Rechtlich aufgestellt wird die Plattform als Multilateral Trading Facility (MTF) unter der Aufsicht der britischen Aufsichtsbehörde Financial Services Authority.

Über ein paneuropäisches Orderleitsystem will Nasdaq OMX wichtige europäische Handelszentren miteinander verbinden. Über die Plattform sollen Aktien aus Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Schweden, der Schweiz und Großbritannien angeboten werden.

Durch die Verbindung des eigenen Handelssystems mit dem Order Routing zu anderen Handelseinrichtungen stellt der Nasdaq OMX Pan European Market aus Sicht des Betreibers ein neues Konzept im europäischen Aktienhandel dar. Offene und verborgene Orders sollen in einem gemeinsamen Orderbuch abgearbeitet werden, wodurch mehrere Ausführungsoptionen zur Verfügung stehen. Auch erlaube es, die Auswirkungen von Orders auf den Markt möglichst gering zu halten. Technologiebasis für die neue Plattform ist das I-Net-System, das der Börsenkonzern bereits im US-amerikanischen Heimatmarkt einsetzt. Das Clearing soll durch eine paneuropäische Einrichtung erfolgen, während das Settlement lokal abgewickelt wird.

Xetra: Neuer ETF-Anbieter

Seit Anfang April dieses Jahres sind fünf Exchange Traded Funds (ETF) des neuen Anbieters ETF-Lab Investment GmbH auf Xetra handelbar. Die Tochter des Sparkas-sen-Fondslieferanten Deka ist der neunte Anbieter im XTF-Segment der Börse Frankfurt (siehe auch Rechenschaftsberichte in diesem Heft). Drei der fünf neuen Fonds beziehen sich auf DJ Stoxx-Style-Indizes. Diese basieren auf den bekannten Blue-Chip-Indizes des Anbieters, unterscheiden bei der Auswahl der im Index enthaltenen Werte jedoch nach Wachstumsunternehmen (Growth) und besonders werthaltigen Unternehmen (Value). Die Zusammensetzung erfolgt auf Basis von sechs Kennzahlen wie etwa Kurs-Gewinn-Verhältnis, Dividendenrendite und Gewinnwachstum. Das ETF-Angebot auf Xetra umfasst derzeit insgesamt 315 börsengehandelte Indexfonds.

Erhöhung der Post-Trade-Effizienz

Sieben der führenden Zentralverwahrer (Central Securities Depositories, CSDs) - Clearstream Banking AG Frankfurt (Deutschland), Hellenic Exchanges S. A. (Griechenland), Iberclear (Spanien), Oesterreichische Kontrollbank AG (Österreich), SIS Sega-Inter-Settle AG (Schweiz), VP Securities Services (Dänemark) und VPS (Norwegen) - haben Anfang April dieses Jahres ein Abkommen zur Gründung eines Joint-Venture unterzeichnet. Mit "Link-Up Markets" soll die Abwicklungseffizienz erhöht und die Kosten der Post-Trade-Verarbeitung von Cross-Border-Wertpapiertransaktionen in Europa reduziert werden.

Die Initiative sei aufgrund des sich ändernden Marktumfelds ins Leben gerufen worden und soll das grenzüberschreitende Wertpapiergeschäft vereinfachen, wie dies von der Lisbon Agenda verlangt wird. Im Rahmen der Zusammenarbeit stellen die sieben CSD Kostensenkungen von bis zu 80 Prozent in Aussicht.

Mit der gemeinsamen Infrastruktur von Link-Up Markets sollen die Verbindungen zwischen den Märkten der CSD einfacher umgesetzt und effizientere Cross-Border-Verarbeitungsmöglichkeiten eingeführt werden: Durch den Anschluss an diese Infrastruktur hat jeder Zentralverwahrer Zugang zu den Dienstleistungen der anderen CSD und zwar für sämtliche Asset Klassen (mit der Ausnahme von Derivaten). Ziel ist es, die Unterschiede zwischen den Kommunikationsstandards der einzelnen Märkte zu überbrücken und dabei die bestehenden Infrastrukturen und Prozesse der CSD zu nutzen. So könne die Lösung schnell zur Verfügung gestellt werden und bedinge nur minimale Anpassungen in den betroffenen Märkten.

Die Einführung ist für die erste Jahreshälfte 2009 vorgesehen; sie unterstütze die Umsetzung bestehender Initiativen in Europa wie MiFID, European Code of Conduct on Clearing and Settlement und Target-2-Securities.

Die Link-Up Capital Markets S. L. wird von den sieben Zentralverwahrern gestartet und wird ihren Sitz in Madrid haben. Die Gründung des Unternehmens bedingt die Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden. Jeder involvierte CSD wird einen Anteil an dem Joint-Venture halten, dessen Aufgaben die Entwicklung, den Unterhalt und den Betrieb der technischen Lösung umfassen.

Düsseldorf: Wertpapiere zeichnen

Seit dem 7. April 2008 können Zeichnungsaufträge für Wertpapiere direkt über die Börse Düsseldorf abgewickelt werden. Für die Zeichnung muss damit kein Depot bei einer bestimmten Konsortialbank unterhalten werden. Der Zeichnungsauftrag wird als Order an den Platz Düsseldorf geleitet und ist damit grundsätzlich über jede Bank möglich.

Die Abwicklung vollzieht sich wie folgt: Innerhalb einer Frist von mehreren Tagen vor der Notierungsaufnahme können Zeichnungsaufträge als Börsenorder über das Xontro-System aufgegeben werden. Diese werden in einem elektronischen Orderbuch gesammelt. Am Ende der Zeichnungsfrist erfolgt die Zuteilung zu einem Festpreis und die Zeichner erhalten ihre Abrechnung und Depotbuchung wie gewohnt über ihre Bank. Im Anschluss daran wird der Handel an der Börse Düsseldorf aufgenommen.

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