Börsen

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Börse Düsseldorf: "Xetra-Vertrag"

Die Börse Düsseldorf hat Diskussionen mit der Frankfurter Börse um rechtliche Fragen eines vor neun Jahren geschlossenen Vertrages bestätigt, der Xetra als gemeinsames elektronisches Handelssystem festlegt. Laut Angaben aus Düsseldorf betreibt die Börse Frankfurt derzeit die Kündigung dieses Vertrages. Juristische Fragen zu dem bilateralen Abkommen, so heißt es, werden von beiden Börsen unterschiedlich beurteilt.

Der sogenannte Xetra-Vertrag wurde 1998 geschlossen. Er legt Xetra als ein gemeinsames System der Börsen Frankfurt und Düsseldorf fest, integriert Xetra in die Börse Düsseldorf und beteiligt sie an Umsatzerlösen und an bestimmten Einnahmen. Der Vertrag wird aus Düsseldorfer Sicht seit neun Jahren problemlos erfüllt und als unbefristet und nur aus wichtigem Grund kündbar eingestuft. Frankfurt hat diesen Vertrag nun mit Gründen gekündigt, die nach der Rechtsauffassung der Börse Düsseldorf nicht vorliegen respektive diesen Schritt nicht rechtfertigen. Diese Rechtsauffassung will man sich in Düsseldorf falls notwendig auch gerichtlich bestätigen lassen. Derzeit gibt es zwischen den beteiligten Börsen Gespräche über die Möglichkeiten der Beilegung des Streites im gegenseitigen Einvernehmen.

Aus Düsseldorf verlautet vorsorglich, dass die Erlöse der dortigen Börse aus Xetra im Vergleich zum Kerngeschäft des maklergestützten Handels überschaubar seien und ein Wegfall dieser Einnahmen die wirtschaftliche Basis der Börse Düsseldorf AG wenig tangieren würde.

Deutsche Börse: Start des REIT-Segmentes

Die Deutsche Börse hat mit der Umwandlung der Alstria-office-REIT-AG wie geplant ein eigenständiges REIT-Segment für diese Wertpapierklasse geschaffen und die Berechnung von REIT-Indizes gestartet. Mit dem neuen Segment will die Deutsche Börse REITs als Anlageklasse im börslichen Handel hervorheben. Für Investoren und Analysten soll damit eine leichte Identifikation für ein gezieltes Investment in börsennotierte Unternehmen mit REIT-Status ermöglicht und Transparenz geboten werden. Der Börsenbetreiber will zudem neue Geschäftsmöglichkeiten für Intermediäre wie Deutsche Börse Listing Partner (Investmentbanken, IR Agenturen, Wirtschaftsprüfer und Anwälte) eröffnen.

Die Deutsche Börse berechnet eigenständige REIT-Indizes auf Basis der Segmentzugehörigkeit: Der All Share-Index erstreckt sich auf alle REITs des Prime Standard und General Standard und ist sowohl für deutsche als auch für ausländische REITs zugänglich. Der REIT Auswahlindex "RX" beinhaltet die 20 größten und liquidesten REITs aus den Prime Standard, in dem auch die Alstria-office-REIT-AG enthalten ist. Zusätzlich ist das Unternehmen auch im S-Dax gelistet. Die Gewichtung erfolgt nach Free-Float Marktkapitalisierung. Produktanbieter können darauf abgeleitete Investmentprodukte zum Beispiel Derivate und Indexfonds schaffen. Zusätzlich bietet die Deutsche Börse mit dem RX Real Estate Index einen Index an, der eine direkte Investition in REITs und börsennotierte Real Estate Unternehmen ermöglicht.

Börse Stuttgart: Fünfzigster S-Box-Index

An der Börse Stuttgart können die Anleger seit Ende Oktober 2007 in die Entwicklung der Finanzmärkte des Baltikums investieren, die über ein Index-Zertifikat der Deutschen Bank handelbar ist. Die Wertentwicklung des Zertifikates ist dabei an den mittlerweile fünfzigsten Index der S-Box-Indexplattform der Börse Stuttgart gekoppelt, der die Kursentwicklung baltischer Unternehmen abbildet. Mit dem S-Box Baltic-Performance-Index und dem darauf aufgelegten Zertifikat will die Börse den Anlegern gemeinsam mit der Deutschen Bank die Möglichkeit bieten, in das Entwicklungspotenzial der baltischen Finanzmärkte zu investieren. Bisher gilt besonders die geringe Liquidität an den lokalen Börsen als Grund für eingeschränkte Investitionsmöglichkeiten in dieser Region.

Der Index enthält die derzeit zehn größten Unternehmen aus den drei Ländern des Baltikums. Dabei stammen 50 Prozent der Unternehmen aus Estland, 30 Prozent aus Litauen und 20 Prozent aus Lettland. Er kann künftig auf bis zu 20 Indexmitglieder erweitert werden. Wie stark einzelne Unternehmen in den Index einfließen, hängt von ihrer jeweiligen Marktkapitalisierung ab. Die Gewichtung der Indexmitglieder ist allerdings auf 15 Prozent beschränkt. Zusätzlich trägt ein Gewicht von fünf Prozent zu einer ausgewogenen Verteilung bei.

MiFID- Klassifizierungsservice

Avox, ein Tochterunternehmen der Deutschen Börse und Netzwerk von Finanzdienstleistern zur Verifizierung von Kontrahentendaten, hat für seinen MiFID-Klassifizierungsservice drei französische Kunden gewonnen, und zwar Calyon, CM CIC Securities und Société Générale Corporate and Investment Banking. Im Rahmen des neuen Service recherchiert der Servicedienstleister die gemäß MiFID-Anforderungen notwendigen Kennzahlen, zum Beispiel Gesamtvermögen, Nettojahresumsatz und Eigenmittel. Diese Daten sind erforderlich, um jeder Einheit die richtige Kundenklassifizierung zuzuweisen. Außerdem wird jeder Geschäftseinheit ein eindeutiges Identifizierungsmerkmal, bekannt als Avid, zugeordnet.

Der MiFID-Service, so der Anspruch des Unternehmens, verwendet nur Daten aus sicheren Quellen. Wenn diese nur gedruckt vorliegen und vor Ort eingescannt werden müssen, basieren die Analysen, zusätzlich zu verwendeten elektronischen Einträgen, auf Informationen von Gerichten und Steuerbehörden. Um die Anforderungen nach MiFID zu erfüllen, stellt das Unternehmen Banken vollständig validierte Datenfelder für ihre Kundendaten zur Verfügung. Mithilfe des Service, der die hauseigenen Teams der Banken bei einer schnellen und präzisen Aktualisierung ihrer Daten unterstützt hat, ist das MiFID-Klassifizierungsverfahren bei allen drei Kunden abgeschlossen.

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