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Clearstream: Vereinbarung für Repos

Clearstream hat Ende Juni 2013 eine neue rechtliche Rahmenvereinbarung für Repo-Geschäfte über drei Parteien (Triparty-Repos) vorgestellt, um Marktteilnehmern die Möglichkeit zu bieten, einen einzigen Vertrag für mehrere Gegenparteien abzuschließen und das Zusammenbringen von Gegenparteien zu beschleunigen. Die "Clearstream Repurchase Conditions" (CRC), eine Rahmenvereinbarung nach luxemburgischem Recht, enthalten laut Anbieter die meisten wichtigen Bestimmungen der derzeitigen branchenstandardisierten Repo-Vereinbarungen. Der Vertrag soll Partnern von Repo-Geschäften die Möglichkeit eröffnen, ihren Geschäftsbedarf im Hinblick auf die Anzahl und den Umfang von Geschäften mit einer Gegenpartei schnell aufzubauen, bevor sie sich dazu entschließen, zusätzliche Maßnahmen durchzuführen, die erforderlich wären, um andere gegenseitige Pensionsgeschäfte einzugehen.

Die CRC sind für Kunden auf der Banken- und Unternehmensseite erhältlich. Der Anbieter verspricht sich auch Interesse bei Unternehmen, die Pensionsgeschäfte zur Sicherung ihrer Finanzierung eingehen und dann gegebenenfalls die erhaltene Sicherheit dazu verwenden, die Nachschussforderungen für außerbörsliche (OTC) Derivate mit Clearingmitgliedern oder CCPs abzudecken.

Der 2009 eingeführte Global Liquidity Hub von Clearstream basiert auf einer offenen Architektur und umfasst eine flexible Produktpalette für das Sicherheitenmanagement und die Wertpapierleihe für weltweite Unternehmen innerhalb und außerhalb des Finanzsektors. Die Kunden, so wird betont, können von automatischen Sicherheitenbewegungen mit zentralen Gegenparteien wie Eurex Clearing, LCH.Clearnet Ltd und Oslo Clearing profitieren und Sicherheiten an ausgewählte Zentralbanken - der Bundesbank, der Federal Reserve Bank of New York und der Banque centrale du Luxembourg - verpfänden.

Der Global Liquidity Hub umfasst einen Sicherheitenpool mit Außenständen von fast 600 Milliarden Euro (wöchentlicher Durchschnitt), ein Netzwerk von über 500 aktiven Gegenparteien sowie mehreren zugehörigen Teilbereichen: Liquidity Hub GO (Global Outsourcing), ein ausgelagerter Sicherheitenmanagementdienst, der inländische Marktinfrastrukturen unterstützt; Liquidity Hub Connect, ein Sicherheitenmanagementdienst für Depotbanken; Liquidity Hub Collect, eine Kooperation mit zahlreichen Handelsplätzen und elektronischen Plattformen sowie Liquidity Hub Select, der maßgeschneiderte Produkte für Kunden auf der Käuferseite anbietet.

Deutsche Börse und Liquidnet

Die Deutsche Börse und Liquidnet arbeiten für effizienteren Blockhandel in deutschen Aktien zusammen. Konkret hat die Börse am 29. Juli ein neues Angebot für Block Trades auf Xetra Mid Point eingeführt und hat Liquidnet, ein internationales Handelsnetzwerk für institutionelle Anleger, als Block Agent für diesen neuen Dienst bestellt. Die Partnerschaft soll effizientere Strukturen für institutionelle Anleger schaffen und bei großen Handelsvolumina eine Performancesteigerung mit geringerem Market Impact und besseren Preisen schaffen.

Über die neue Plattform sollen mehr als 240 Xetra-Teilnehmer auf sichere und effiziente Weise mit über 700 der weltweit führenden Vermögensverwalter aus dem Liquidnet-Netzwerk direkt handeln. Das betrifft alle deutschen Aktien, die sich über den zentralen Kontrahenten abwickeln lassen, einschließlich der Aktien der vier Auswahlindizes Dax, M-Dax, Tec-Dax und S-Dax sowie weiterer Titel des Smallund Mid-Cap-Segments.

Deutsche Börse: Cloud-Marktplatz

Die Deutsche Börse will den Handel mit ausgelagerten Speicher- und Rechenkapazitäten, sogenannten "Cloud Computing"-Ressourcen, betreiben. Dazu wurde mit dem Berliner Technik-Dienstleister Zimory GmbH ein Joint Venture gegründet, die Deutsche Börse Cloud Exchange AG, die Anfang 2014 den Handelsplatz in Betrieb nehmen will. Als Nutzer erhoffen sich die Partner hauptsächlich Unternehmen, den öffentlichen Sektor, aber auch Organisationen wie Forschungseinrichtungen, die zusätzlichen Speicher- und Rechenbedarf decken müssen oder aber Überkapazitäten haben und diese anbieten wollen.

Die Partner formulieren den Anspruch, einen neutralen, sicheren und transparenten Handelsplatz bieten zu wollen. Als internationaler, anbieterneutraler Marktplatz dieser Art will die Deutsche Börse Cloud Exchange Standards hinsichtlich des Produktangebots, des Zulassungsverfahrens, des Anbieterwechsels sowie für Garantie und Gewährleistung der gekauften Kapazitäten festlegen und überwachen. Das auf Cloud Management spezialisierte Berliner Unternehmen soll sicherstellen, dass die an den Marktplatz angeschlossenen Nutzer problemlos auf die verschiedenen gekauften Cloud-Kapazitäten zugreifen können.

Kunden, so heißt es, können den Anbieter der Kapazitäten frei wählen. Ebenso können sie wählen, welcher Rechtsraum für die Daten gelten soll. Das Produktangebot soll zum Start ausgelagerte Speicherplatzkapazitäten und Rechenleistungen umfassen.

Die Spezifikation der Produktstandards und deren technische Bereitstellung soll in enger Zusammenarbeit mit potenziellen Teilnehmern des Marktplatzes und dessen Umfelds erfolgen. Hierzu gehören nach Angaben der Initiatoren sowohl Vertreter aus dem klassischen IT-Umfeld als auch nationale und internationale mittelständische Unternehmen sowie Großkonzerne aus den unterschiedlichsten Industrien, zum Beispiel Cloud Sigma, Devoteam, Equinix, Host Europe, Leibniz-Rechenzentrum, Profi AG, T-Systems und TÜV-Rheinland.

Darüber hinaus solle der Cloud-Marktplatz Unternehmen eine weitere Möglichkeit bieten, erprobte Cloud-Services von T-Systems zu beziehen. Aufgrund des hohen Standardisierungsgrads, so die Ankündigung, soll das sehr schnell, effizient und zu tagesaktuellen Preisen ermöglicht werden.

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