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Tranzparenz im Nachhandel

Mit MiFID Post Trade erweitert die Deutsche Börse ihr Angebot um ein reines Nachhandelstransparenzprodukt für die von ihr betriebenen regulierten Marktplätze. Es enthält die zuletzt gehandelten Preise und Volumina für alle MiFID-relevanten Instrumente, die an der Frankfurter Börse (Xetra und Parkett) sowie der Berliner Tradegate Exchange gehandelt werden. Die Informationen von MiFID Post Trade sind nach Angaben des Handelsplatzbetreibers qualitätsgesichert und unverzögert. Damit sollen sie höchste Transparenz bieten und einen höheren Wert besitzen als Daten, die von OTC-Märkten erhältlich sind.

Das neue Angebot werde ab Herbst 2010 zur Verfügung stehen. Im Vergleich zu den bereits verfügbaren Informationsprodukten soll es zu einem reduzierten Preis angeboten werden. Es ergänzt das bestehende Informationsprodukt MiFID OTC der Deutschen Börse, das die Nachhandelstransparenz im OTC-Markt herstellt.

Xetra: Version 11 vorgestellt

Die Deutsche Börse hat am Montag mit dem Release 11.0 eine neue Version ihrer Handelssoftware gestartet. Eine der wichtigsten technischen Verbesserungen sei die Erweiterung der Schnittstelle Enhanced Transaction Solution. Über diese werden jetzt Orderinformationen an die Teilnehmer in Echtzeit versandt.

Die neue Ausführungsbeschränkung "Book-or-Cancel" (BOC) soll die gezielte Bereitstellung von Liquidität auf Xetra erleichtern. BOC-Aufträge können nur im Orderbuch stehen, um Liquidität bereitzustellen und werden daher nur eingestellt, falls sie nicht unmittelbar ausführbar sind.

Außerdem wird die Verarbeitungszeit der "non-persistent"-Orders verkürzt. Aufträge dieser Art von Handelsteilnehmern mit den effizientesten Anbindungen können durchschnittlich unter einer Millisekunde verarbeitet werden und sind damit 50 Prozent schneller als bisher. Non-persistent-Orders werden in den Börsensystemen im Fall einer Handelsunterbrechung nicht gespeichert und daher danach nicht mehr ausgeführt.

Schnell wachsender Goldbestand

Der Goldbestand der Deutsche Börse Commodities zur physischen Deckung der Inhaberschuldverschreibung Xetra-Gold ist zum Ende des zweiten Quartals auf 50,038 Tonnen angewachsen. Für jedes Stück des Wertpapiers ist in den Tresoren genau ein Gramm Gold hinterlegt. Bei einem Preis von 32,54 Euro (Xetra-Kurs vom 30. Juni) pro Anteil Xetra-Gold beziehungsweise pro Gramm Gold ergibt sich ein Gegenwert des verwahrten Goldes von über 1,6 Milliarden Euro.

Im zweiten Quartal dieses Jahres sind dabei 9,6 Tonnen Gold abgesetzt worden. Der absatzstärkste Tag seit der Einführung von Xetra-Gold im Dezember 2007 war nach Angaben des Handelsplatzbetreibers der 12. Mai 2010: Anleger kauften an diesem Tag 2,5 Tonnen physisches Gold über das Xetra-Gold-Wertpapier. Auch auf Monatssicht war der Mai 2010 laut den veröffentlichten Zahlen mit 7,2 Tonnen der bisher absatzstärkste Monat.

Auf Xetra lag das entsprechende Handelsvolumen im zweiten Quartal bei insgesamt 757,3 Millionen Euro und ist im Vergleich zum ersten Quartal (489,2 Millionen Euro) um 55 Prozent gestiegen. Der Anteil am gesamten Orderbuchumsatz im ETC-Segment liegt damit bei rund 37 Prozent.

Eurex: Weitere Indexderivate

Ab dem 28. Juli dieses Jahres sind an der Terminbörse Eurex jeweils vier Futures und Optionen handelbar, die auf dem Euro Stoxx und den drei dazu gehörenden Subindizes Large, Mid und Small basieren. Diese neuen Derivate ergänzen das bereits bestehende Angebot an jeweils vier Futures und Optionen auf den Stoxx Europe 600 Index und die drei Subindizes Europe Large 200, Europe Mid 200 und Europe Small 200.

Analog zu den existierenden Eurex-Indexprodukten werden alle neu aufgelegten Futures bar abgewickelt. Verfallstermine sind im März, Juni, September und Dezember. Ein mehrmonatiges Anreizprogramm für Market Maker soll von Beginn an den Aufbau von Liquidität unterstützen. Der Handel der neuen Futures ist zwischen 8.00 und 22.00 Uhr möglich, Optionen sind zwischen 9.00 und 17.30 Uhr handelbar.

Ebenfalls zum 28. Juli wird die Kontraktgröße der bereits gelisteten Stoxx Europe 600 Derivate analog zu den neuen Produkten angepasst. Parallel zu den bereits gelisteten jeweils vier Futures und Optionen, die einen Kontraktwert von 200 Euro pro Indexpunkt aufweisen, werden Futures und Optionen mit einem Wert von 50 Euro pro Indexpunkt lanciert.

Schweizer Börse: Mehr Geschwindigkeit

Im Hinblick auf eine Optimierung des Aktienhandels hat die SIX Swiss Exchange die Transaktionskapazität seit Mitte Juni dieses Jahres erhöht. Zudem wurde die Auswahl der Proximity-Service-Anbieter für extern angebundene Händler erweitert. Künftig sind laut der schweizerischen Börse Latenzzeiten von unter einer Millisekunde möglich, wodurch gegenüber direkt in Zürich ansässigen Marktakteuren keine Nachteile entstünden. Des Weiteren sollen die Schnittstellen zu Börsendiensten im zweiten Halbjahr 2010 erweitert werden, um den automatisierten Handel und den direkten Marktzugang weiter zu verbessern. Neue Geschäftspartner der Börse für Dienstleistungen im Bereich Proximity Hosting sind die Anbieter Equinix und Interxion. In Verbindung mit den bestehenden Dienstleistungen von Colt sollen Re-mote-Marktteilnehmer künftig auf eine größere Auswahl an Standorten und Diensten zurückgreifen können. Das neue Angebot soll ab Mitte Juli dieses Jahres zur Verfügung stehen.

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