Bankenchronik

9. November 2006 bis 23. November 2006

Vom finnischen Versicherungskonzern Sampo hat die dänische Großbank Danske Bank für umgerechnet rund 4,0 Milliarden Euro die Tochter Sampo Bank erworben. Letztere sieht sich mit einem Marktanteil von 15 bis 20 Prozent als drittgrößtes finnisches Kreditinstitut und ist mit 125 Filialen landesweit vertreten. International verfügt die Sampo-Bank über Niederlassungen in Estland, Lettland und Litauen. Erst kürzlich hatte das finnische Institut in Russland (St. Petersburg) die Industry and Finance Bank übernommen. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2007 abgeschlossen werden.

Die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, hat in China ihr Geschäft mit wohlhabenden Privatkunden gestartet. Das Angebot an Dienstleistungen wie etwa der Vermögensverwaltung richtet sich an Kunden mit einem verfügbaren Vermögen von mindestens einer Million Euro.

Den Aufbau einer paneuropäischen Aktienhandelsplattform haben die Investmentbanken Citigroup, Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Merrill Lynch, Morgan Stanley und UBS angekündigt. Die Institute, die später Anteilseigner der Plattform sein werden, haben sich auch zur Finanzierung verpflichtet. Grundlage für den Vorstoß ist die Möglichkeit zur Gründung von Multilateral Trading Facilities im Rahmen der EU-Finanzdienstleistungsdirektive MiFID, die im November 2007 in Kraft tritt (siehe auch Börsen in diesem Heft).

Die Allianz Dresdner Global Investors Deutschland GmbH, Frankfurt am Main, und die DWS Holding & Service GmbH, Frankfurt am Main, sind dem BVI Bundesverband Investment und Asset Management, Frankfurt am Main, beigetreten. Mit den neuen Mitgliedern gehören insgesamt acht Holdings dem Verband als Vollmitglieder an. Insgesamt vertritt der Verband nunmehr die Interessen von 84 Mitgliederinstituten.

In Italien übernimmt die Volksbank Banche Popolari Unite (BPU) in Bergamo die in Brescia ansässige Geschäftsbank Banca Lombarda. Entstehen soll die zweitgrößte Volksbank und die nach Filialnetz viertgrößte Bank des Landes mit gut vier Millionen Kunden. Das neue Institut werde eine Marktkapitalisierung von 13,5 Milliarden Euro haben. BPU bietet für jeden Lombar-da-Anteilschein 0,83 eigene Aktien.

Im kommenden Jahr müssen die Genossenschaftsbanken weniger in den Garantiefonds der vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Berlin, geführten Sicherungseinrichtung einzahlen. Nach Angaben des Verbands wird der Regelbeitragssatz von 1,75 auf 1,25 Promille der Risikoaktiva verringert.

Ein Paket von 2,7 Prozent an der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft (Münchener Rück) hat die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (HVB), München, platziert. Damit verbleibt noch ein Paket in Höhe von 2,2 Prozent bei der Unicredit-Tochter, die sich in den letzten Jahren in mehreren Tranchen nun weitgehend von ihren Anteilen an dem Rückversicherer getrennt hat.

Eine Kooperationsvereinbarung haben die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, und die RFCA, Agency of the Republic of Kazakhstan on regulation of activities of the regional financial center of Almaty City unterzeichnet. Dieses umfasst nach eigenen Angaben unter anderem die Förderung von Dual-Listings an der Börse Frankfurt sowie die Durchführung gemeinsamer Research-Projekte. Die RFCA ist eine staatliche Einrichtung zur Förderung des Finanzplatzes Almaty.

Für umgerechnet 2,4 Milliarden Euro übernimmt ein von der Citigroup angeführtes Konsortium ein Paket von 86 Prozent an der staatlichen chinesischen Guangdong Development Bank. Die US-Großbank wird nach eigenen Angaben 20 Prozent halten, der IT-Dienstleister IBM 4,7 Prozent. Jeweils 20 Prozent verwalten die China Life Insurance und die State Grid Corporation of China, während Anteile von 12,8 Prozent auf China Citic Trust & Investment und acht Prozent auf China Puhua Investment entfallen. Die Transaktion soll noch 2006 abgeschlossen werden.

Ihren bisherigen Anteil von 1,85 Prozent an der börsennotierten französischen Volksbankentochter Natexis Banques Populaires will die DZ Bank AG, Frankfurt am Main, nach der Fusion von Natexis und der Sparkassen-Investmentbank Ixis aufrechterhalten. Zu diesem Zweck werde sie 13,75 Millionen Aktien an der neu formierten Gesellschaft Natixis erwerben, heißt es von dem deutschen Institut, was zum Redaktionsschluss einer Summe von knapp 290 Millionen Euro entsprach. Die italienische Großbank Sanpaolo Imi will für 400 Millionen Euro einen Anteil zwischen 1,5 und zwei Prozent erwerben. Im Gegenzug veräußert sie ihre 9,25-prozentige Beteiligung an Ixis Asset Management sowie den 2,45-prozentigen Anteil an der Ixis Corporate & Investment Bank für 506 Millionen Euro.

Für insgesamt 36 Milliarden US-Dollar übernimmt der Finanzinvestor Blackstone die US-Immobiliengesellschaft Equity Office Properties Trust. Dabei wird das Eigenkapital des Büroimmobilien-Trust mit 19 Milliarden Dollar bewertet. Zusammen mit den ebenfalls übernommenen Schulden von Equity Office ergibt sich das Gesamtvolumen der Transaktion.

Wie Mitte des Jahres bereits vereinbart wird die Deutsche Postbank AG, Bonn, ab 1. Januar 2007 die Abwicklung des Zahlungsverkehrs der Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (HVB), München, übernehmen. Damit steige das Transaktionsvolumen der Postbank um 1,1 Milliarden Transaktionen auf jährlich 7,2 Milliarden, heißt es von dem Bonner Institut.

Für rund eine Milliarde Euro in bar wird die spanische Großbank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) strategischer Partner und Teilhaber der China Citic Bank (CNCB). Die Summe setzt sich zusammen aus 501 Millionen Euro für den Erwerb eines Aktienpakets von fünf Prozent an der CNCB und 488 Millionen Euro für den Kauf von 15 Prozent an der börsennotierten Finanzholding Citic International Financial Holding Company (CIFH). Die Transaktion, der die zuständigen Behörden noch zustimmen müssen, soll bis März 2007 abgeschlossen werden.

Die US-amerikanische Großbank Bank of America erwirbt für eine Summe von 3,3 Milliarden US-Dollar in bar den U.S.Trust, die auf wohlhabende Kunden spezialisierte Vermögensverwaltungs-Sparte von Charles Schwab. Der Transaktion soll bis zum zweiten Quartal kommenden Jahres abgeschlossen werden.

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