Blickpunkte

Kontaktloses Zahlen - Girogo - nur ein Sparkassenprodukt?

Schon bei der Vorstellung von Girogo als das kontaktlose Bezahlverfahren der deutschen Kreditwirtschaft, wurde die unter schiedliche Verteilung des Engagements zwischen den drei kreditwirtschaftlichen Säulen überdeutlich. Gegenüber den über eine Million kontaktlosen S-Cards in der Pilotregion wirkte die Genossenschaftsorganisation mit schlappen 200000 Testkarten nur mehr wie ein Juniorpartner. Und der Bankenverband konnte vollends nur das grundsätzliche Mittragen der Technologie durch die privaten Banken versichern, ohne wenigstens auf ein Institut verweisen zu können, das sich in der Testregion beteiligt.

Dieser Eindruck hat sich mittlerweile verfestigt. Und so muss es nicht verwundern, wenn Girogo inzwischen in der Wahrnehmung Vieler zu einem Verfahren der Sparkassenorganisation geworden ist. Auch in Beiträgen in diesem Heft wird es als solches bezeichnet. Für die Sparkassen zahlt sich das auf den ersten Blick aus - stehen sie doch im Vergleich als die innovativste Säule der deutschen Kreditwirtschaft da. Ob die einseitige Wahrnehmung der Sache gut tut, ist aber eine ganz andere Frage. Setzt sich bei den (potenziellen) Akzeptanten der Eindruck durch, dass Girogo nur von einem - wenn auch von der Marktposition her bedeutenden - Teil der Kreditwirtschaft getragen wird, dann droht eine Wahrnehmung als Nischenprodukt. Und das hätte dann vermutlich negative Folgen für die Akzeptanz. Das wiederum wäre für die Sparkassen, die in Sachen kontaktlos ganz auf dieses Pferd setzen, ganz sicher fatal. Red.

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