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Girocard - Probezeit bei Rewe

Mit ihrer Entscheidung, seit dem 27. Mai 2010 in allen Märkten ihrer diversen Ver triebsschienen alle Transaktionen mit Debitkarte im PIN-gestützten Verfahren abzuwickeln, ist die Rewe Group, Köln, den Weg des geringsten Widerstands gegangen. Das Rechtsstreit-Risiko in der noch ungeklärten Datenschutzfrage um das Lastschriftverfahren wurde offenbar höher eingeschätzt als der Kostenvorteil von ELV - von Imageschäden durch mögliche Negativberichterstattung in den Medien einmal ganz abgesehen.

Ob dieses Einlenken ein Anzeichen dafür ist, dass der 2009 festgestellte, leichte Trend zurück zur Lastschrift schon wieder gestoppt ist, bleibt abzuwarten. Kleinere Einzelhändler, für die dies vor allem gilt, werden sich von der aktuellen Diskus sion vermutlich weniger beeindrucken lassen, zumal ihr Risiko, unschön in die Schlagzeilen zu geraten, ungleich geringer ist. Von den Verbänden erhalten sie dabei Rückendeckung. Das EHI Retail Institut warnt ausdrücklich davor, ELV zu diskreditieren. Gäbe es wirklich gravierende Datenschutzprobleme, so wären diese vermutlich nicht erst jetzt zutage getreten, so die Argumentation.

Bei der Rewe Group hat das Girocard-Verfahren "pur" jetzt gewissermaßen eine Probezeit. Wenn die rechtlichen Fragen um das Lastschriftverfahren geklärt sind, will man die Wiederaufnahme prüfen. Durch den Vorher-Nachher-Vergleich aller Aspekte wie Kosten und Systemverfügbarkeit wird man dann vermutlich eine bessere Entscheidungsgrundlage haben als je zuvor. Tut sich zwischenzeitlich etwas in Sachen Sonderkonditionen für den Lebensmittelhandel, sieht die Sache noch einmal anders aus. Red.

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