Privatbankiers

Metzler bleibt auf Kurs

Bankhaus Metzler Frankfurt
Quelle: Bankhaus Metzler

Das Jahr 2021 war ein gutes Jahr für das Bankhaus Metzler - offensichtlich. Denn ganz so einfach ist das anhand des vorgelegten Zahlenwerks und der Ausführungen der Verantwortlichen um Emmerich Müller nicht zu beurteilen. Unter dem Strich steht - mit einer Ausnahme zum 333-jährigen Jubiläum - Jahr für Jahr für Jahr ein Jahresüberschuss von 2,3 Millionen Euro. Wohl dem, der ein Geschäftsmodell hat, das es erlaubt, die GuV von unten nach oben zu gestalten und der Eigentümer hat, die sich seit Jahrzehnten mit der gleichen Dividende zufriedengeben.

Woran ist das gute Jahr also festzumachen? Zunächst mal an einem Eindruck. Emmerich Müller, Gerhard Wiesheu und die übrigen Vorstandskollegen wirkten sehr entspannt bei der Präsentation der Zahlen. Und Müller bilanzierte sogar: "Der Geschäftsverlauf 2021 hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen." Dann hat die Presseabteilung die Mitteilung zum Jahresabschluss 2021 mit "Starkes Geschäftsjahr" überschrieben. Auch das ist ein Indiz, dass es ziemlich gut gelaufen ist, denn Marktgeschrei ist Metzlers Sache sicher nicht und die Kommunikation neigt ganz bestimmt nicht zu Übertreibungen.

Bleibt das, was man an Zahlen vorgelegt bekommt. Wo kann ein vorsichtiger Kaufmann etwas zurücklegen? Die Risikovorsorge stieg binnen Jahresfrist von 3 Millionen Euro auf minus 15 Millionen Euro. Da das Bankhaus aufgrund des Geschäftsmodells aber keinerlei Kreditrisiken befürchten muss und alle Schwankungen in den Wertpapierportfolios vollständig über Swaps abgesichert sind, ist das also nahezu ausschließlich Vorsorge nach § 340 f und g. Und die Kosten legten gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf 182 Millionen Euro zu. Vielleicht wurde auch hier etwas ein klein wenig schneller in der GuV berücksichtigt. Dass das Provisionsergebnis von 187 Millionen Euro auf 193 Millionen Euro zulegte und der Zinsüberschuss lag mit 9 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres lag, sind da eher Nebensächlichkeiten.

2021 war also ein gutes, ein starkes Geschäftsjahr für das Bankhaus Metzler. Das zeigt sich auch an den vier Geschäftsfeldern. Das Asset Management beispielsweise hat dank des Pension Managements die Total Assets um stolze 7 Milliarden Euro oder knapp 10 Prozent auf 80 Milliarden Euro gesteigert. Der 2014 gegründete Metzler Pensionfonds hat sich mittlerweile zum größten überbetrieblichen Pensionsfonds der Bundesrepublik entwickelt. Das Jahresergebnis im Segment Capital Markets war nach Angaben Müllers ebenfalls "erfreulich". Die Provisionseinnahmen konnten deutlich gesteigert werden. Und trotz der derzeitigen Flaute am IPO-Markt sollen die Aktivitäten um Neuemissionen in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Das Prädikt "sehr erfolgreich" bekam der Geschäftsbereich Corporate Finance verliehen. So konnte "eine hohe Anzahl von Transaktionen als exklusiver M&A-Berater" abgeschlossen werden. Und die Kunden im Private Banking profitierten von einem hohen Investitionsgrad in Aktien und dem aktiven Managementansatz, der laut Vorstand Mario Mattera insgesamt im Kapitalmarktgeschäft immer wichtiger wird.

Offen zeigt sich Metzler auch gegenüber neuen Technologien. So will man sich in den kommenden Monaten sehr intensiv mit weiteren Einsatzmöglichkeiten der Blockchain beschäftigen, die im vergangenen Jahr erstmal erprobt wurde. "Es wäre ein Risiko, nicht auf diese Technologie zu setzen", so Müller. Denn ein verstärkter Einsatz verspreche deutliche Effizienzgewinne durch die Echtzeit-Abwicklung. Und Mario Mattera ergänzte, dass Metzler den "strategischen Wettbewerbsvorteil" durch das in Deutschland bereits verabschiedete elektronische Wertpapiergesetz nutzen müsse und nutzen werde. Andere Regionen hinken hier hinterher.

Es bleibt also irgendwie alles beim Alten bei den Metzlers. Und das ist gut so.

Kennzahlen zum Bankhaus Metzler Quelle: Bankhaus Metzler
Kennzahlen zum Bankhaus Metzler Quelle: Bankhaus Metzler

Weitere Artikelbilder

Noch keine Bewertungen vorhanden


X