Gespräch des Tages

Rechenzentren - Finanz Informatik: Geschafft!

"Es ist geschafft! " Dass allen Beteiligten die Erleichterung über die nun endgültig realisierte Fusion der beiden verbliebenen Rechenzentralen der Sparkassenorganisation zur künftigen Finanz Informatik deutlich anzusehen war, untermalt in anschaulicher Weise, wie belastend das Thema Konsolidierung in vielen Ecken des öffentlich-rechtlichen Bankensektors ist. Zumindest bei der IT darf nun, nach vorübergehendem Säbelrasseln aus Hannover, ein (endgültiger) Haken gemacht werden. Zieht man in Betracht, dass vor einer Dekade noch zehn Rechenzentren die bundesdeutschen Sparkassen mit der notwendigen Technik versorgten, ist es tatsächlich ein bemerkenswerter Schrumpfungsprozess gewesen. Dieser wird überdies nicht weniger beachtlich, wenn man zudem bedenkt, dass die Umstellung auf ein anderes Kernbankensystem wahrlich keine einfache Übung ist. Auch wenn optimistische Technik-Liebhaber nicht müde werden, zu betonen, dass die IT "immer funktioniert", allemal weil sie es muss. Und tatsächlich haben sowohl Sparkassen Informatik wie auch Finanz-IT die jeweils eigenen Konsolidierungsprozesse - erstere ist Anfang 2003 aus vier, letztere Anfang 2001 aus drei Vorgängerunternehmen entstanden - technisch mit Bravur gemeistert.

Ohne das nun Erreichte in den Schatten zu stellen - die S-IT stellt neben Primärinstituten, Landesbanken, Bausparkassen oder öffentlichen Versicherern gleichwohl nur einen Mikrokosmos im öffentlich-rechtlichen Ökosystem dar. Und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband denkt bekanntlich an vielen anderen Stellen schon seit längerem über weitere Konsolidierungen nach - gerade auch in deutlich höheren verbundpolitischen Sphären und mit spürbar härteren Bandagen. Nichtsdestotrotz erhoffte man sich an der DSGV-Spitze zur Verkündung der Zielüberquerung bei den beiden IT-Dienstleistern, dass sich der jüngste Konsolidierungsschritt "beflügelnd auf die gesamte Organisation" auswirken wird. In zehn Jahren von zehn auf eins hat bei der IT zwar funktioniert. Im Landesbankensektor etwa hat man es (teilweise notgedrungen und immer mit viel Wirbel) bislang aber nur auf sieben "geschafft".

Da es bekanntlich dem DSGV-Präsidenten ein Anliegen ist, deren Zahl noch weiter zu schrumpfen - was auch mancherorts in Politik und Wissenschaft gerne propagiert wird -, kann dieser jetzt in jedem Fall auf einen weiteren (Rand-)Erfolg verweisen. "Die Spar-kassen-Finanzgruppe muss sich in Teilen wie ein Konzern verhalten, um keiner werden zu müssen", schrieb Heinrich Haasis unlängst mit Hinweis auf die Konsolidierungserfolge in der Wertpapierabwicklung, in Teilen des Zahlungsverkehrs und nun in der IT. Eine - für manche sicherlich etwas ketzerische - Frage also, die man sich S-weit stellen muss, ist, ob Landesbanken vorwiegend zum Backoffice oder doch zur Marktpräsenz der Organisation gehören. Ersteres würde eine Konsolidierung sicherlich deutlich einfacher gestalten.

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