Paukenschlag in der Leasingbranche. Der französische Anbieter ALD Automotive hat angekündigt, den Konkurrenten Leaseplan für insgesamt 4,9 Milliarden Euro in Cash und eigenen Aktien vollständig zu übernehmen. Verkäufer ist ein von TDR Capital geführtes Konsortium.
Ziel der ALD, der Leasing- und Mobilitätstochter der französischen Großbank Société Générale, ist es einen führenden Global Player im Bereich Mobilität mit einer Gesamtflotte von rund 3,5 Millionen Fahrzeugen zu schaffen. Vorteile wären laut ALD: ein globales Angebot und eine Abdeckung aller Kundenkategorien, eine größere Breite in Bezug auf Produkte und Dienstleistungen sowie eine große und ausgewogene geografische Abdeckung. Das zusammengeschlossene Unternehmen NewALD käme auf ein jährliches Einkaufsvolumen von 800000 Fahrzeugen und peilt ein Wachstum von sechs Prozent beim Bestand an.
Société Générale beabsichtigt, langfristig Mehrheitsaktionär von ALD zu bleiben. Die Großbank wird entsprechend die Bezugsrechtsemission von 1,3 Milliarden Euro vollständig übernehmen und nach Abschluss der Übernahme einen Anteil von 53 Prozent am Grundkapital von NewALD halten. Diese Bezugsrechtsemission ist Teil der Barkomponente für die Leaseplan-Aktionäre in Höhe von insgesamt 2,0 Milliarden Euro. Darüber hinaus erhalten die Aktionäre von Leaseplan Aktien der ALD und kommen bei Abschluss auf einen Pro-Forma-Anteil von 30,75 Prozent am Grundkapital der NewALD.
Als selbsterklärter „globaler Mobilitätsplayer“ will NewALD nach eigenen Angaben an drei strategischen Schwerpunkten arbeiten. Zum einen will das Unternehmen „den Übergang von Eigentum zu Benutzerschaft an allen Fronten“ forcieren – nicht nur für den Geschäftskundenmarkt, sondern auch für Privatkunden. Zum anderen will man die „datengetriebene digitale Transformation der Mobilitätsbranche“ vorantreiben. Und aus Sicht der eMobility besonders relevant: NewALD will sich als führender Anbieter „nachhaltiger Mobilitätslösungen“ positionieren. Das umfasst nicht nur elektrisch angetriebene Fahrzeuge, sondern auch multimodale Angebote für die Mitarbeitermobilität.
Anfang 2016 hatte der VW-Konzern seinen 50-Prozent-Anteil an Leaseplan an das Investorenkonsortium verkauft. Der Deal spült 2,2 Milliarden Euro in die VW-Kasse.