Six: Herauslösung des Payment-Geschäfts wird im April wirksam

Six verzeichnete im Geschäftsjahr 2017 ein kräftiges Umsatzwachstum. Der Betriebsertrag konnte um 5,8 Prozent auf 1 944,6 Millionen Schweizer Franken gesteigert werden. Dazu haben vor allem die Erlöse im Börsenhandel und im Wertpapierdepotgeschäft sowie anhaltend steigende Umsätze im Zahlungsverkehr beigetragen. Der Umsatz im Finanzdatengeschäft blieb aufgrund der verzögerten Einführung wichtiger Finanzmarktregulierungen leicht unter dem Vorjahreswert. Der Anstieg der Kosten um 7,3 Prozent ist größtenteils auf Investitionen in neue Services und Akquisitionen zurückzuführen.  Dazu zählt der Erwerb des Frankfurter Girocard-Netzbetriebes von der VÖB-ZVD Processing GmbH und der Kauf des Acquiring- und Terminal-Geschäfts der Aduno Gruppe. Ein weiteres langfristiges Investment stellt die Beteiligung an der im April 2017 gestarteten mobilen Bezahl-App Twint dar. Mit der Entwicklung von Twint ist Six sehr zufrieden. Ende 2017 hatte die App 627 000 registrierte User.

Im Bereich Payment Services stieg der Betriebsertrag trotz anhaltend hohem Druck auf die Margen dank höherer Transaktionsvolumen um 12,3 Prozent auf 993,8 Millionen Schweizer Franken. Im Processing für Banken stiegen die Anzahl der Kartentransaktionen um 9,2 Prozent auf 3 997,9 Millionen und der Umsatz im Acquiring um 17,6 Prozent auf 88,7 Milliarden Schweizer Franken. Die beiden strategischen Zukäufe, mit denen die Voraussetzungen für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Kartengeschäfts geschaffen wurden, führten zu einem 14,6 Prozent höheren Betriebsaufwand. In Kombination mit dem zusätzlichen Aufwand für die Beteiligung an der Twint AG resultierte ein um 37,1 Prozent niedriger ausfallender EBIT (57,7 Millionen Schweizer Franken). Im Konzern insgesamt belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 273,2 Millionen Schweizer Franken (-8,1 Prozent). Bereinigt um den Sondereffekt aus dem Vorjahr durch einen Liegenschaftsverkauf wuchs der EBIT um 0,8 Prozent.

Im November 2017, fast zehn Jahre nach der Gründung von Six, hat der Verwaltungsrat strategische und organisatorische Anpassungen beschlossen, um den veränderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen und das Unternehmen für die Zukunft optimal aufzustellen. Das Unternehmen wird sich auf Infrastrukturdienstleistungen im Wertschriftengeschäft, im Zahlungsverkehr und im Bereich Finanzinformationen konzentrieren und hält am erfolgreichen „user-owned, user-governed“-Modell mit der bestehenden Aktionärsstruktur fest. Im Januar 2018 begrüßte das Unternehmen zudem Post Finance als neue Aktionärin.

Im Rahmen der Neuausrichtung werden die Dienstleistungen im Schweizer Zahlungsverkehr zusammengeführt  – der Interbankenzahlungsverkehr, die Anbindung an den Sepa-Raum, die Verarbeitung kartenbasierter und mobiler Zahlungen für Banken, der Betrieb von Geldautomaten sowie der Bereich E-Rechnung. Das Geschäft um die Kartenabwicklung mit dem Merchant Acquiring sowie der internationalen Kartenverarbeitung wird aus der Kernorganisation herausgelöst und in einer strategischen Partnerschaft weiterentwickelt. Mit dem Ziel, die Innovationskraft weiter zu stärken, sieht die strategische Neuausrichtung den Aufbau einer gruppenweiten Innovationseinheit vor. Diese dient auch dazu, die Innovationszusammenarbeit mit den Banken im Infrastrukturbereich zu stärken. Six will auch mit einzelnen Bankengruppen Services entwickeln, um gezielter spezifische Nutzerbedürfnisse abzudecken. Um Innovationen auf dem Schweizer Finanzplatz zusätzlich zu fördern und die Zusammenarbeit mit Startups und Fintechs zu intensivieren, wird zudem ein mit 50 Millionen Schweizer Franken dotierter Venture Fund aufgelegt. Die organisatorischen Anpassungen treten Anfang April in Kraft.

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