Nur jeder Zehnte zahlt nie kontaktlos - aber die Mehrheit zahlt nie mobil

Quelle: Girocard

90 Prozent der Verbraucher in Deutschland haben von Juli bis September 2022 mindestens einmal im Laden an der Kasse kontaktlos bezahlt, die Hälfte (50 Prozent) nutzt diese Möglichkeit sogar mehrmals die Woche. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1 004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. 9 Prozent bezahlen demnach mehrmals täglich kontaktlos, 19 Prozent täglich und 22 Prozent mehrmals die Woche. Weitere 27 Prozent bezahlen mindestens einmal in der Woche kontaktlos, 13 Prozent seltener. „Kontaktloses Bezahlen hat sich als Standard etabliert. Es ist bequem, schnell und sicher – heute sollte kein Geschäft, Lokal oder sonstige Verkaufsstelle auf eine solche digitale Bezahlmöglichkeit verzichten“, sagt deshalb Kevin Hackl, Bereichsleiter Digital Banking & Financial Services beim Bitkom.

Die Jüngeren liegen bei den Nutzungsquoten des Kontaktlosen Bezahlens an der Spitze. Allerdings sind die Unterschiede der Altersgruppe, mit Ausnahme der Senioren, nicht besonders groß. So haben 96 Prozent der 16- bis 29-Jährigen haben im dritten Quartal mindestens einmal kontaktlos bezahlt, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 95 Prozent und bei den 50- bis 64-Jährigen 93 Prozent. Selbst unter Senioren ab 65 Jahre hat eine deutliche Mehrheit von 79 Prozent zumindest hin und wieder kontaktlos bezahlt.

Deutlich  größer sind die Unterschiede beim mobilen Bezahlen mit Smartphone oder Smartwatch. 74 Prozent der 16- bis 29-Jährigen haben den Bezahlvorgang mit Smartphone oder Smartwatch genutzt, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 59 Prozent und bei den 50- bis 64-Jährigen 51 Prozent. Zurückhaltend sind die Älteren ab 65, von denen nur 11 Prozent Smartphone oder Smartwatch zum Bezahlen an der Ladenkasse genutzt haben. Insgesamt hat von Juli bis September 2022 die Mehrheit der Befragten (55 Prozent) nicht mobil bezahlt. . 6 Prozent nutzen diese Möglichkeit mehrmals täglich, 7 Prozent täglich und 10 Prozent mehrmals pro Woche. Weitere 9 Prozent haben mindestens einmal pro Woche mit Smartphone oder Smartwatch bezahlt, 14 Prozent seltener.

Auch diese Bitkom-Studie bestätigt, dass die Corona-Pandemie dem elektronischen Bezahlen einen Schub gegeben hat. Drei Viertel  der Befragten (76 Prozent) sagen, dass sie seit der Corona-Pandemie seltener Bargeld benutzen als früher. Die Hälfte (52 Prozent) geht davon aus, künftig seltener Bargeld zu verwenden und 46 Prozent geben sogar an, eigentlich nur noch Bargeld zu verwenden, weil sie Sorge haben, dass elektronisches Bezahlen nicht möglich ist. Zwei Drittel (66 Prozent) stört es, wenn sie nicht elektronisch bezahlen können. 62 Prozent wollen, dass alle Geschäfte gesetzlich verpflichtet werden, mindestens eine elektronische Bezahlmöglichkeit anzubieten. „Fast die Hälfte nutzt Bargeld nur noch aus Angst vor der Cash-only-Schranke. Ein klares Zeichen, die Wahlfreiheit beim Bezahlen umzusetzen und an jeder Verkaufsstelle eine europaweit nutzbare digitale Bezahlmöglichkeit anzubieten“, so Hackl. „Das ist auch eine politische Aufgabe. Wenn Innovationen im Zahlungsverkehr an den Kassen nicht genutzt werden können, führen wir Projekte wie den Digitalen Euro frühzeitig ad absurdum. “

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