40 Prozent der deutschen Online-Shopper haben bereits „Buy Now, Pay Later“ (BNPL) genutzt. Das geht aus einer Studdie der Software-Bewertungsplattform Capterra mit 1026 Online-Einkäufern aus Deutschland hervor. Befragt wurden Online-Käufer im Alter zwischen 18 und 75 Jahren, die mindestens einmal im Monat online einkaufen und denen das Buy-Now-Pay-Later-Angebot bekannt ist. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Nutzungsrate der Studie zufolge in Deutschland besonders hoch. In Spanien beispielsweise liegt sie bei lediglich 22 Prozent. Jüngere nutzen das Später-Zahlen-Angebot deutlich häufiger als Ältere. Unter den 18- bis 25- Jährigen haben es fast zwei Drittel schon einmal genutzt (64 Prozent), unter den 56- bis 65-Jährigen nur rund jeder Vierte (26 Prozent). Zudem greifen Frauen deutlich häufiger darauf zurück als Männer (44 gegenüber 37 Prozent).
Die Studie zeigt auch, dass Konsumenten, die ihre Finanzen eher schlecht im Griff haben, häufiger Buy-Now-Pay-Later-Angebote nutzen (64 Prozent), als solche, die ihre Finanzen sehr gut im Griff haben (33 Prozent). 58 Prozent der Konsumenten mit bis zu 5 000 Euro Schulden haben bnereits darauf zurückgegriffen, bei Verbrauchern mit Schulden zwischen 10 000 und 20 000 Euro sind es sogar 65 Prozent. Unter denjenigen Menschen, die angeben, noch nie verschuldet gewesen zu sein, ist der Wert mit 33 Prozent nur in etwa halb so hoch. Einen signifikanten Zusammenhang zwischen einkommen und BNPL-Nutzung gibt es indessen nicht.
Die mit Abstand beliebtesten Anbieter im Bereich Buy Now Pay Later sind in Deutschland Klarna und Paypal. Unter den BNPL-Nutzern, haben bereits 66 Prozent Klarna genutzt und 63 Prozent Paypal.
Genutzt wird das Angebot vor allem für Produkte aus den Bereaichen Mode (51 Prozent), Elektronik (36 Prozent) und Möbel (25 Prozent). 45 Prozent der befragten BNPL-Nutzer würden den Service im Notfall wiederverwenden, 50 Prozent planen sogar, ihn regelmäßig zu nutzen, nur 5 Prozent wollen ihn künftig nicht mehr nutzen. 62 Prozent der Nutzer geben an, keine Nachteile in dieser Zahlungsmethode zu sehen. Die restlichen 38 Prozent nennen als Schwierigkeiten technische Probleme beim Bezahlprozess (12 Prozent), keine Ansprechpartner für Hilfestellung (10 Prozent), keine Warnung, bevor die Zahlungen getätigt wurden (9 Prozent) sowie Schwierigkeiten beim Zurückgeben oder Ändern der Bestellung (9 Prozent). Immerhin haben nur 7 Prozent der Umfrageteilnehmer den Betrag nicht rechtzeitig zurückzahlen können. Davon mussten 63 Prozent eine Gebühr für die verspätete Zahlung bezahlen, 43 Prozent wurden verwarnt und 33 Prozent konnten keine weiteren Käufe tätigen.
Die meistgenannten Gründe für die Nutzung sind „das Herauszögern der ersten Zahlung” gefolgt von der Antwort „Ich hatte zum Kaufzeitpunkt nicht das nötige Geld, um das Gewünschte zu kaufen“. 14 Prozent hatten zum Kaufzeitpunkt nicht das nötige Geld, um das Gewünschte zu kaufen, 13 Prozent argumentieren mit einem zinslosen Angebot oder geringem Zinsstz bei pünktlicher Rückzahlung, 12 Prozent nennen eine im Vergleich zuer Kreditkarte höhere Flexibilität, 7 Prozent Rabatte beim Kauf und 6 Prozent einen einfachen Checkout-Prozess. Fast die Hälfte der BNPL-Nutzer (49 Prozent) gibt an, dass sie eher einen ungeplanten Kauf tätigen würden, wenn BNPL verfügbar ist.
Einig sind sich Nutzer und Nicht-Nutzer des Später-Zahlen-Angeobts darin, dass den Vorschriften auferlegt werden sollten, um Gefahren der Überschuldung zu verringern. Jede Zweite (50 Prozent) spricht sich dabei eine Obergrenze der BNPL-Ausgaben aus. 45 Prozent sind für eine Altersbeschränkung und 44 Prozent für die Prüfungen der Kreditfähigkeit. 24 Prozent der Befragten sind der Meinung, auch Buy Now Pay Later sollte gegenüber Verbrauchern als Kredit und nicht als Zahlungsoption beworben werden. Lediglich 13 Prozent der Teilnehmer wollen keine Vorschriften für BNPL-Services.