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DIA-Renten-Barometer: Noch 2,4 Millionen "Riester-Willige"

Zum neunten Mal in Folge hat das Deutsche Institut für Altersvorsorge
(DIA) in Zusammenarbeit mit der Psychonomics AG, Köln, Einstellungen
und Verhaltensweisen von 1000 repräsentativ ausgewählten Personen von
18 bis 56 rund um das Thema Altersvorsorge untersucht. 57 Prozent der
Befragten sind demnach der Meinung, sich bereits ausreichend um die
eigene Altersvorsorge gekümmert zu haben. 2004 hatte dieser Wert erst
bei 50 Prozent gelegen. 23 Prozent haben bereits eine geförderte
Vorsorge privat oder über den Arbeitgeber abgeschlossen.
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Riester-Potenzial vor allem bei bis 29-Jährigen Weitere
Vorsorgemaßnahmen planen insgesamt nur noch 18 (im Vorjahr 20)
Prozent. Bezogen auf "Riester"-Verträge sind es sieben Prozent. Das
ergibt laut DIA ein Potenzial von etwa 2,4 Millionen
"Riesterwilligen". Das größte Potenzial bietet dabei die Altersgruppe
bis 29 Jahre. Hier planen 14 Prozent, einen staatlich geförderten
Vorsorgevertrag abzuschließen.
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Unter denen, die bereits einen Riester-Vertrag haben, dominieren die
Einkommensgruppen mit 1500 bis 3500 Euro Haushaltsnettoeinkommen und
darüber. Die unteren Einkommensschichten holen aber auf. Die Quote der
jetzt "Riesterwilligen" ist bei Haushalten mit einem Nettoeinkommen
bis 1500 Euro mit zehn Prozent am höchsten.Die neuen Regelungen zur
Vereinfachung der Riester-Rente überzeugen nur sieben Prozent der
Befragten. 25 Prozent finden die Vorgaben immer noch zu kompliziert
und 35 Prozent haben von den Vereinfachungen noch gar nichts
mitbekommen. Nicht geförderte private Rentenversicherungen haben
bereits 41 Prozent der Befragten abgeschlossen, davon 58 Prozent vor
fünf bis zehn Jahren. Für die private Rentenversicherung werden im
Monat durchschnittlich 130 Euro aufgebracht.
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Misstrauen gegenüber der Politik
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Die Überlegungen, eine private Pflichtvorsorge einzuführen, findet nur
ein Drittel der Befragten gut, 51 Prozent lehnen sie ab. Dies könnte
damit zusammenhängen, dass auch die Sicherheit der privaten Vorsorge
nur als mäßig eingestuft wird (6,3 von insgesamt zehn möglichen
Punkten). Wie auch eine Studie der Bundesregierung bestätigt hat,
beruht das zum größten Teil auf dem Misstrauen gegenüber der Politik
und deren möglichen künftigen Zugriffen auf die privaten
Vorsorgegelder. Im internationalen Vergleich sind die Deutschen neben
den Italienern in Bezug auf den Ruhestand am pessimistischsten. Mit 22
Prozent hat Deutschland den höchsten Bevölkerungsanteil mit "sehr
pessimistischen" Ansichten zum Ruhestand. Entsprechend haben sich die
Deutschen auch besonders intensiv mit dem Thema beschäftigt.
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Während im Durchschnitt der zehn Länder (Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Italien, Niederlande, Schweden, Japan, Kanada und USA)
58 Prozent der Verbraucher angeben, sich ziemlich oder sehr viel mit
dem Thema beschäftigt zu haben, sind es in Deutschland stolze 73
Prozent. Nur 47 Prozent der Deutschen sind einigermaßen oder sehr
zuversichtlich, dass ihre finanziellen Mittel für einen komfortablen
Ruhestand von 25 Jahren und mehr ausreichen werden.

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