Mehr als die Hälfte der Factoring-Unternehmen in Deutschland rechnet für 2022 mit einer positiven Umsatzentwicklung – vor allem beim Neukundengeschäft. Das ergab die diesjährige Umfrage des Bundesverbands Factoring für den Mittelstand (BFM) unter seinen Mitgliedsunternehmen. Für das Bestandskundengeschäft erwartet die Hälfte der Unternehmen eine konstante Entwicklung, ein Drittel weiteres Wachstum. Insgesamt erwarten weniger als zehn Prozent der Befragten eine rückläufige Entwicklung ihrer Geschäfte. „Die Talsohle der pandemiebedingten Stagnation in der Factoring-Branche scheint überwunden. 2022 sehen wir einer weiteren Wachstumsperiode entgegen“, berichtet Michael Ritter, Vorstandsvorsitzender des BFM.
Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Entwicklung der Umsatzmeldungen im Verband zwischen plus 44,09 und minus 4,56 Prozent. Das mittlere Wachstum übersteigt mit knapp zehn Prozent den langjährigen Durchschnittswert.
Die größten Herausforderungen für das aktuelle und folgende Jahr sieht die Branche in der Verschärfung aufsichtsrechtlicher Vorgaben und der Digitalisierung. Auf Platz drei der Themen folgt die Intensivierung präventiver Maßnahmen bei der Feststellung der Verität von Forderungen. Die Hälfte der Unternehmen legt zudem verstärktes Augenmerk auf das Thema Cyber-Crime und die Akquisition und Bindung von Fachkräften. Weniger Sorgen haben die befragten Unternehmen vor Engpässen bei der Refinanzierung, steigenden Insolvenzanmeldungen oder einer restriktiven Zeichnungspolitik der Warenkreditversicherungen.
Der gesamte bisherige Vorstand des Verbands wurde zum Jahreswechsel bestätigt. Michael Ritter als Vorstandsvorsitzender, Folker Weise als stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Schatzmeister, Björn Behrmann und Uwe Sablotny bleiben damit für weitere zwei Jahre im Amt.