Bankensterben in Deutschland

Die Konsolidierung im deutschen Bankensektor hat sich im abgelaufenen Jahr beschleunigt. Im Jahresverlauf sank die Gesamtzahl der Kreditinstitute (in Deutschland) laut Statistik der Deutschen Bundesbank um 72 auf 1888 Institute. Dies entspricht einem Rückgang von 3,7 Prozent im Jahr 2016 gegenüber 1,5 Prozent im Jahr 2015. "Der Konsolidierungsprozess hat an Fahrt gewonnen", betont das für Bankenaufsicht zuständige Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, Dr. Andreas Dombret. "Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass der Druck durch Wettbewerb und Niedrigzinsumfeld weiter hoch ist und die Banken sich veranlasst sehen, Kostenstrukturen und Vertriebswege auf den Prüfstand zu stellen."

Insgesamt wurden 24 Zugänge sowie 96 Abgänge verzeichnet. Von den Abgängen sind allein 52 (zum Vergleich 2015: 25) auf Fusionen im genossenschaftlichen Sektor zurückzuführen. Die Zahl der Institute des Genossenschaftssektors sank damit erstmals unter 1000 auf nunmehr noch 976, was einen signifikanten Rückgang um 5,0 Prozent bedeutet. Im Bereich der Sparkassen verschmolzen 10 (im Vorjahr 3) Institute mit jeweils einem anderen Institut derselben Bankengruppe. Die Anzahl der Kreditbanken nahm im Jahr 2016 um 9 (im Vorjahr 1) auf 381 Banken ab. Dabei entfielen 12 Zugänge sowie 15 Abgänge auf die "Zweigstellen ausländischer Banken und Wertpapierhandelsbanken". Auch die Zahl der "Regional- und Wertpapierhandelsbanken und sonstigen Kreditbanken" war bei 10 Zu- und 16 Abgängen mit 189 wiederum leicht rückläufig.

Die Anzahl der inländischen Zweigstellen verringerte sich im Jahr 2016 sehr deutlich um 2019 beziehungsweise 5,9 Prozent (im Vorjahr 1257 oder 3,6 Prozent) auf 32026 Zweigstellen. In nahezu allen Sektoren des Kreditgewerbes - außer bei Zweigstellen ausländischer Banken - sank die Zahl der Filialen per Saldo. Der größte Rückgang war erneut im Sparkassenbereich (einschließlich Landesbanken minus 922) auf 10939 Filialen zu verzeichnen. Hier wird jedoch weiterhin die größte Filialzahl unterhalten (Anteil 34,2 Prozent). Auch im genossenschaftlichen Sektor erfolgte eine deutliche Verringerung um 664 auf 10169, diese machen 31,8 Prozent des gesamten Filialnetzes deutscher Kreditinstitute aus.

Die Anzahl der Zweigstellen der Kreditbanken verringerte sich per saldo um 283 Filialen auf 9444 (im Vorjahr 9727), dies entspricht einem Gesamtanteil von 29,5 Prozent (im Vorjahr 28,6 Prozent). Für den Rückgang waren hauptsächlich die Großbanken verantwortlich, die ihre inländischen Zweigstellen um 235 auf nunmehr noch insgesamt 7005 inländische Zweigstellen verringerten. Bei den Bausparkassen war im öffentlichen Bereich eine Reduzierung um 91 auf 533 und im Bereich der privaten Bausparkassen um 45 auf 867 Filialen zu verzeichnen.

Der abnehmende Trend der Auslandspräsenz deutscher Kreditinstitute setzte sich quer über alle Bankengruppen im Berichtsjahr fort. Die Anzahl der im Ausland ansässigen Tochterunternehmen verringerte sich Ende 2016 um rund ein Sechstel (minus 28) von 173 im Vorjahr auf nunmehr 145. Allein die Anzahl der Töchter deutscher Großbanken nahm weltweit um 24 auf 102 ab.

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